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BeitragVerfasst: 20. Nov 2015, 17:09 
Hiho

Gebaut habe ich diesmal den UHT Tiger von Revell, der Bausatz war ziemlich problemlos. Gussgrate sind allerdings reichlich an den Spritzlingen vorhanden, die sich aber leicht und ohne Schäden entfernen lassen. Man sollte, wie immer eigentlich, versuchen sich an Fotos zu orientieren, da viele Tiger in unterschiedlichen Zeiträumen andere Antennen tragen etc. Ich habe es mir da einfach gemacht und die 74+08 so gebaut, wie sie 2009 in Roth zu Besuch war. Das entspricht meiner Ansicht nach dem Bausatz am besten. Die Fotos sind nicht optimal mit dem Hintergrund, wenn das Wetter es zulässt versuche ich noch ein paar Fotos mit gewohntem Deichhintergrund nachzureichen. So jetzt kurz zum Tiger:

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Eurocopter EC-665 Tiger UHT PBL002, Roth, 2009

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Der Unterstützungshubschrauber Tiger (UHT) ist die Version für das deutsche Heer. Er wurde für die vier Hauptaufgaben Panzerabwehr, Einsatz gegen feindliche Hubschrauber, Aufklärung und zur Unterstützung eigener Kräfte entwickelt. Er kann HOT-3-Panzerabwehrraketen und den in trilateralen Anstrengungen entwickelten Lenkflugkörper PARS 3 LR sowie ungelenkte 70-mm-Raketen abfeuern. Für den Luftkampf werden FIM-92-Stinger-Raketen mitgeführt. Im Unterschied zu den von anderen Staaten beschafften Versionen besitzt er keine schwenkbare Maschinenkanone am Kinnturm, stattdessen können Geschützbehälter mit 12,7-mm-MG Pods an den Stummelflügeln montiert werden.

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Auffällig an dem UHT ist das über dem Hauptrotor angebrachte Mastvisier OSIRIS, das die Beobachtung oder Aufklärung aus der Deckung heraus ermöglicht und so die Entdeckung des Hubschraubers erschwert (entsprechende Deckung, z. b. Bäume vorausgesetzt). Er besitzt außerdem ein FLIR-Sichtsystem an der Rumpfspitze.

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Für die UHT STEP 1 waren ab 2009 keine Ersatzteile mehr verfügbar, da diese Vorserienversion des Hubschraubers länger als geplant genutzt wurde. Aus diesem Grund mussten die Maschinen in PBL001-Konfiguration auf die Version UHT PBL002 hochgerüstet werden, für welche die Ersatzteilversorgung gewährleistet ist. Ebenfalls im Jahr 2009 mussten aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit des UHT in Le Luc Hubschrauber des Typs BO-105 aus Deutschland zukommandiert werden, damit die Fluglehrer ihre Zulassung nicht verlieren. Nachdem diese (und andere) Probleme mittlerweile vollständig behoben wurden, findet derzeit der Zulauf der zugelassenen Serienmaschinen statt. Mit der endgültigen Qualifikation sind alle offenen Punkte geklärt worden und zusätzliche Funktionen geprüft. Dazu gehören auch neue verschlüsselte Funk- und Datenlink-Systeme für den Tiger UHT.

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Negativschlagzeilen machte der Tiger UHT bisher genug. Über scheuerstellen innerhalb der Verkabelung, welche behoben wurden, über eine unklare Einsatzbereitschaft bis hin zu taktischen Nachteilen durch eine fehlende "Bordkanone", die beim UHT nur als Pod angehängt werden kann. Mit der Leistungssteigerung ASGARD-F befanden sich deutsche Tiger dennoch im Afghanistaneinsatz.

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Zur möglichen Bewaffnung an den Stummelflügeln eines einsatzbereiten UHT gehört der 12,7-mm-MG FN HMP 400 Pod, die FIM 92 Stinger, 70-mm-Raketen FZ, PARS 3-LR, HOT 3, sowie 350-l-Tanks. Zur Kommunikation steht VHF und UHF zur Verfügung und das Datenkommunikationssystem ist Link 16 fähig. Der Tiger kann auch über militärische Kommunikationssatelliten Daten senden und empfangen.

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Der UH-Tiger hat am Kinn statt einer Turmmaschinenkanone ein schwenk- und nickbares Forward Looking Infrared (FLIR) mit einem Sichtfeld von 40 × 30°. Das System kann mit der Helmbewegung des Piloten gekoppelt werden, dabei wird das Wärmebild auf das Head-Mounted Display des Piloten projiziert. Dadurch kann er den Hubschrauber auch unter widrigen Sichtverhältnissen fliegen. Das gleiche System kommt auch im NH90-Transporthubschrauber zum Einsatz. Das Osiris ist das Mastvisier des UH-Tigers von Sagem. Durch die Mastmontierung kann der Helikopter vollständig in Deckung bleiben, während er Ziele sucht oder beobachtet, der erhöhte Luftwiderstand reduziert die Höchstgeschwindigkeit allerdings um 25 km/h.

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Das Osiris besteht aus Infrarot- und CCD-Fernsehkameras sowie einem Laserentfernungsmesser, ferner ist ein Ortungsgerät für die HOT3-Panzerabwehrraketen vorhanden. Der Schütze zielt mit Hilfe einer vom Kabinendach herunterhängenden Visiereinrichtung. Nachdem ein Ziel aufgeschaltet wurde, wird es vom Osiris automatisch verfolgt. Mit dem Sensor ist es möglich, innerhalb von acht Sekunden vier Trigat-Flugkörper auf verschiedene Ziele abzufeuern, ohne dabei aktiv Emissionen auszusenden. Ebenso können damit Ziele zu Aufklärungszwecken fotografiert werden. Der Tiger ist mit Glascockpits ausgestattet für den Piloten und den WSO. Die Avionik umfasst unter anderem einen Autopilot und das EuroGrid Battlefield Management System von EADS. Alle wichtigen Systeme sind entweder doppelt oder dreifach vorhanden und mit einem MIL-STD-1553-Datenbus vernetzt. Der Tiger ist nicht nur nachtflugfähig, sondern auch nachtkampffähig. Zur Bestimmung der eigenen Position sind ein GPS-Empfänger, zwei Laserkreisel von Thales, zwei Magnetometer, zwei Air Data Computers, ein CMA-2012-Dopplerradar und diverse Pitotsonden vorhanden. Die Position der eigenen Hubschrauber sowie entdeckter Gegner wird auf einer topografischen Karte dargestellt; es ist möglich, die Position entdeckter Ziele an einen anderen Tiger weiterzugeben. Eine Anbindung an das Multifunctional Information Distribution System wurde nicht durchgeführt.

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Das Threat Warning Equipment (TWE) wurde von Thales entwickelt und besteht aus einem breitbandigen Radarempfänger und einem Laserwarner von EADS sowie einem Hauptprozessor zur Datenverarbeitung. Die Sensoren übermitteln der Besatzung Daten von feindlichen Radargeräten und lasergelenkten Waffen, die auf den Helikopter gerichtet sind. Das Radarwarngerät kann mehrere Sendequellen erfassen, klassifizieren und deren Richtung ermitteln. Das System steuert alle Selbstverteidigungsmaßnahmen des Kampfhubschraubers, wie das MILDS und Saphir-M, Gegenmaßnahmen werden entweder auf Eingabe der Besatzung oder vollautomatisch eingeleitet. Dazu verfügt der UHT über das Saphir-M Täuschkörperwerfersystem.

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Das Selbstschutzsystem besteht aus passiven Radar- und Laser-Warnanlage (RWR und LWR) und einer Flugkörper-Warnanlage (MLD). Als Gegenmaßnahme dienen die Täuschkörper. Das vorhandene AN/AAR-60 MILDS (Missile Launch Detection System) ist ein Raketenwarnsystem. Es benutzt vier bis sechs hochauflösende ungekühlte Ultraviolettstrahlungs-Sensoren, um anfliegende Raketen anhand deren Abgasstrahls zu lokalisieren. Dadurch können auch passiv gelenkte Waffen wie FIM-92 Stinger und SA-18 Grouse geortet werden. Ein Sensor wiegt ungefähr 2 kg. Das AN/AAR-60 bietet eine Abdeckung von 360° in der Horizontalen und 95° in der Vertikalen und kann bis zu acht Lenkflugkörper gleichzeitig verfolgen. Das System ist mit den anderen Abwehrmaßnahmen gekoppelt, die Datenverarbeitung erfolgt durch das MILDS selbst.

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Obwohl der Tiger kein Tarnkappenhubschrauber ist und keine radarabsorbierenden Materialien verwendet werden, wurden mehrere Maßnahmen zur Reduzierung der frontalen Radarsignatur unternommen. So beträgt die Frontsilhouette lediglich ~6 m². Die hohe Positionierung des Visiers erlaubt es, den Helikopter in Deckung zu halten und dabei das Gefechtsfeld zu überblicken. Die Faserverbundstruktur der Zelle sorgt für ein geringes Radarecho. Auf Krümmungen des Rumpfes, besonders konkave, wurde so weit wie möglich verzichtet. Von vorne eintreffende Radarstrahlung wird durch die Form der Flugzelle nach oben reflektiert, die Rotorblätter bestehen aus radardurchlässigem glasfaserverstärktem Kunststoff. Der Abgasstrahl der Triebwerke wird gekühlt, dafür befindet sich hinter der vergitterten Ansaugöffnung eines Triebwerks eine zweite Öffnung für die Kühlluft. Das gekühlte Abgas wird hinten ausgestoßen, wobei die verlängerte Unterseite die Einsicht von unten und vorne erschwert und im Abwind eine schnellere Vermischung mit Umgebungsluft stattfindet.

Das war es auch schon, mehr Bilder habe ich nicht. Wenn es das Wetter zulässt, werde ich wahrscheinlich noch ein paar Fotos bei besserem Wetter einstellen. Heute war es doch sehr dunkel.

Achso und hier ein Vorbildfoto 2009 in der Sonne, habe ich fast vergessen http://www.helispotter.de/galerie/image ... ig&id=1159


Zuletzt geändert von Kolbenrückholer am 20. Nov 2015, 22:35, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 20. Nov 2015, 20:15 
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Gefällt mir gut der Heli :wp-biggrin
Lackierung ist dir gut gelungen finde ich.
Allerdings sind die Fotos etwas dunkel.

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....Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen....

Gruß Sascha


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BeitragVerfasst: 20. Nov 2015, 20:36 
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Das, was man erkennt, schaut sehr gut und sauber gebaut /lackiert aus! Die Bilder sind leider wirklich etwas dunkel...

_________________
- Basti
Auch Wasser ist ein edler Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen.


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BeitragVerfasst: 20. Nov 2015, 20:40 
Danke euch schonmal.

Ich versuche noch ein paar Bilder nachzulegen bei normalen Tageslicht draussen. Das Wetter zur Zeit ist ja eher unterirdisch.


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BeitragVerfasst: 22. Nov 2015, 16:28 
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Sehe ich auch so, der erste Eindruck ist vielversprechend, leider lassen die Bilder wenig erkennen, der Hintergrund ist hell und scharf, und leider wirkt das Modell manchmal wie ein Schwarzes Loch davor.

_________________
Beste Grüße aus Cassel.


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BeitragVerfasst: 23. Nov 2015, 13:27 
Habe gerade noch etwas Sonne seitlich auf dem Balkon erwischt.

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BeitragVerfasst: 23. Nov 2015, 16:38 
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Beiträge: 6135
Wohnort: Essen
Viel besser die neuen Bilder!

_________________
Keep calm and build more model kits


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BeitragVerfasst: 23. Nov 2015, 19:54 
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Gut geworden der kleine.


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