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BeitragVerfasst: 3. Jan 2021, 02:11 
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Teil 1

Liebe Freunde von der Modellbaugilde,

mit diesem Galeriebeitrag möchte ich Euch mein bislang umfangreichstes Diorama vorstellen. Begonnen bereits im Jahre 1997 wurde es in 2000 zum ersten Mal fertig gestellt. Danach folgten lange Jahre, da es nur unbeachtet in einer Vitrine rumstand und infolge unvorsichtiger Staubwischmaßnahmen nicht unerheblichen Schaden nahm: abgebrochene Lanzen, Arme, Helmbüsche, … Als ich der Gilde dann im Januar 2018 beitrat, hatte ich so gar nichts vernünftiges zum Vorzeigen und begann im Laufe des Jahres mit der Reparatur. Außerdem erweiterte ich das Diorama bis zum letzten Jahr von 25 auf 30 Figuren plus einem Wolfshund sowie um weiteres Zeug, das auf einem antiken Schlachtfeld so rumlag, Schilde, Schwerter, Helme, Lanzen, usw.

Zum historischen Hintergrund nur ganz kurz: das Dio zeigt den Wendepunkt in der entscheidenden Schlacht des Jahres 61 n. Chr., die den verheerenden Aufstand der Königin Boudicca vom keltischen Stamm der Icener und verbündeter Stämme mit einem Schlag beendete, wobei die Römer diesen Sieg mit nur 2 nicht vollständigen Legionen (XIV. und XX.) plus Hilfstruppen, insgesamt vielleicht 10.000 Mann, gegen eine zahlenmäßig stark überlegene Armee von ca. 80.000 keltischen Kriegern (und Kriegerinnen) erlangten. Die Szene zeigt erschöpfte römische Infanterie, die gerade den letzten Frontalangriff der Britannier zurückgeschlagen hat, während die Kavallerie zur Verfolgung des zurückweichenden Gegners antrabt. Zur wesentlich ausführlicheren Beschreibung des historischen Hintergrunds verweise ich auf meinen angefangenen Baubericht.

Als Vorlage und Inspiration diente mir seinerzeit das nachfolgende Gemälde von Angus McBride, das zwar eine ganz andere Römerschlacht darstellt, sich für meine Vorstellungen aber ausgezeichnet eignete:

Bild
Quelle: https://i.pinimg.com/736x/77/97/a7/7797a783b1658dadbde6f242709e31d4--roman-britain-roman-legion.jpg
Aus der Concord-Publikation "Imperial Rome at War" (Concord Fighting Men 6002) by Martin Windrow (Author) und Angus McBride (Illustrator)

Doch nun zu den Bildern, teilweise habe ich als Ersatz für den noch nicht fertig gestellten Baubericht aufrufbare Thumbnails hinzu gefügt:

Bild

Das bis einschließlich 2020 überarbeitete Dio von vorn, die Mehrzahl der Figuren wurde stark umgebaut oder von Grund auf gescratcht. Zum Vergleich noch einmal der Zustand von vor 2018. Abgesehen von der heutigen Maßstäben entsprechend besseren Bildqualität fällt dabei der völlig neu gestaltete Sockel auf:

Bild

Die gefechtsbereit antrabende Kavallerie, vorne links ein einfacher Reiter (eques), daneben mit gezogenem Schwert der Befehlshaber (Decurio) einer Reiterschwadron (Ala), direkt hinter diesem der Feldzeichenträger (Signifer) der Schwadron:

Bild Bild

Bild Bild Bild

Decurio und Eques im Detail, die Römer verwendeten bereits Brandzeichen:

Bild

Bild

Bild

Wenn man neuzeitlichen Darstellungen glauben soll, scheinen die Römer gelegentlich auch Kampfhunde mitgeführt zu haben. Als ich das Diorama in 2018 in Bearbeitung hatte, wurde auch erstmalig die Anwesenheit eines wilden Wolfs in meiner alten Heimatstadt Duisburg nachgewiesen. Als gewesener Besitzer einer superlieben Schäferhündin hab ich sowieso eine gewisse Schwäche für Wölfe und konnte daher der Versuchung nicht widerstehen, an dieser Stelle auch einen Wolf oder Wolfshund als Kampfhund der Römer einzubauen; zumal ja auch Russell Crowe in der Anfangssequenz des Films "GLADIATOR" (2000) mit einem solchen in die Schlacht zieht. Mein Wolfshund entstand mit etwas Milliput als Umbau aus einer alten Heinerle-Wundertüten-Figur, die ich irgendwo noch in einer Kiste rumliegen hatte:

Bild

Bild Bild
Quelle linkes Bild: https://www.deviantart.com/whitelightning-wolf/art/Vintage-Heinerle-Wolf-RARE-703443843

Vae Victis - Wehe den Besiegten. Der schwer verwundete Kelte im Vordergrund entstand Bekleidungs- und Ausrüstungstechnisch komplett nach einem Vorbild des Illustrators Angus McBride (man muß das Rad ja nicht in jedem Fall neu erfinden :wp-cool ):

Bild

Bild Bild Bild
Quelle linkes Thumbnail: https://2.bp.blogspot.com/_UqsRf118B2I/R2rnTTQYG9I/AAAAAAAABQQ/pGk5yRdN70I/s400/celtic+chariot.jpg

Ein römischer Militärtribun (höherer Stabsoffizier innerhalb einer Legion) entreißt dem verwundeten Britannier ein typisch keltisches Feldzeichen in Form eines Wildschweins und reckt es den zurück weichenden und nicht auf dem Diorama dargestellten Kelten triumphierend entgegen:

Bild Bild
Bild

Ganz in der Nähe hat es im Verlauf der Schlacht einen weiteren Militärtribun in die vorderste Reihe verschlagen; in seinem Gesicht spiegeln sich noch der Stress und die Anstrengungen des überstandenen Kampfgeschehens. Die Figur entstand durch Umbau einer Zinnfigur der spanischen Fa. "El Viejo Dragon", die ursprünglich einen schwer verletzten Tribun aus der Zeit des 2. Punischen Krieges während der vernichtenden römischen Niederlage in der Schlacht am Trasimenischen See gegen Hannibals Karthager zeigt:

Bild

Bild
Quelle: https://elviejodragon.com/tienda/roman-tribune-lake-trasimene-217-bc/

Wird fortgesetzt

PS:
Üblicherweise werden Galeriebeiträge hier ja aus einem "Guß" vorgestellt. Im Laufe der langen Bauzeit dieses Dioramas hat sich aber eine Menge von Bildern angehäuft, die noch zu sichten, auszuwählen, hochzuladen und hier einzustellen sind. Daher möchte ich diesen Galeriebeitrag in mehrere Teilen vorstellen. Weitere Bilder und Erklärungen werde ich schnell nachreichen.

LG - Uwe :gruen


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BeitragVerfasst: 3. Jan 2021, 11:44 
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Moin Uwe!

Ah…..eine Wanderbaustelle! :wink2

Steckt ja eine Menge Herzblut deinerseits drin! :respekt :2thumbs :respekt

Eigentlich sprengt ja das den Rahmen eines „Modell des Jahres“ Wettbewerbs, passender wäre beim "Modell des Jahrzehnts". :biggrin

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Keep calm and build more model kits


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BeitragVerfasst: 3. Jan 2021, 12:24 
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Ja der Uwe hat quasi den Schnitt versaut...

_________________
Beste Grüße aus Cassel.


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BeitragVerfasst: 3. Jan 2021, 14:46 
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Uffff :skeptisch

Das Modell im Gesamten ist ja einfach nur eine Wucht! Und dann ist beim genauen Betrachten auf jedem Quadratzentimeter jede Menge Handwerkskunst und Detailverliebtheit zu entdecken...
Einfach nur beeindruckend :wiegeil

_________________
Grüße, Michel


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BeitragVerfasst: 3. Jan 2021, 21:04 
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Hallo Uwe
Ich habe dein Dio ja schon öfter gesehen,Schaue es aber immer wieder gernne an. Der Michae hat das sehr treffend beschrieben.
Sehr schön erklärt.Dasschaue ich mir weiter an. :applaus :applaus :applaus

Ich bin ja auch wieder beim Figurensägen angekommen . Bis bald.

_________________
Grüße aus Duisburg und bleibt gesund
Jürgen


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BeitragVerfasst: 4. Jan 2021, 07:55 
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Moin Uwe,

danke für´s Zeigen und es damit in Erinnerung zu rufen.
Ich durfte es ja schon live und in Farbe bewundern und das ist ein noch größerer Augenschmaus als auf den Bildern. Die ganze Szenerie ist bis ins letze Detail stimmig aufgebaut und transportiert dadurch hervorragend die Stimmung direkt ins Auge des Betrachters. Gepaart mit der Handwerkskunst mit der du das Ganze umgesetzt hast, macht es zu einem Meisterwerk!

Grandios!

Viele liebe Grüße und auf bald
Sascha

_________________
Gruß
Sascha

See you on https://www.facebook.com/ModellschmiedeHaemelerwald/


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BeitragVerfasst: 4. Jan 2021, 16:49 
Grandios, einfach grandios


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BeitragVerfasst: 4. Jan 2021, 18:55 
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Liebe Freunde von der Modellbaugilde,

@Roy, Jan, Michael, Jürgen, Sascha und Reinhart

Herzlichen Dank für Eure freundlichen Worte ("Herzblut", "Schnitt versaut ...", "Handwerkskunst und Detailverliebtheit", "Augenschmaus", "Meisterwerk", "Grandios"), das geht runter wie Öl und zaubert einem tatsächlich "ein breites Grinsen ins Gesicht". :biggrin

Es freut mich ganz besonders, dass das Diorama, das im Urzustand ja schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, noch so gut bei Euch ankommt. Seit 2018 habe ich es aber noch einmal rund erneuert, so dass die Arbeit an diesem Teil im letzten Jahr wohl :blush-pfeif2 ihren Abschluss gefunden hat.

LG - Uwe :gruen


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BeitragVerfasst: 5. Jan 2021, 06:42 
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Hallo Uwe
wurde ja schon alles gesagt was das Dio anbetrifft. Hammer sag ich nur. :Bingo
P.S. Nun weiß ich auch wann die Golferhosen raus kamen :biggrin

Gruß Bernd


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BeitragVerfasst: 5. Jan 2021, 22:40 
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Dank Dir, Bernd.

LG - Uwe :gruen


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BeitragVerfasst: 6. Jan 2021, 01:13 
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Teil 2

Liebe Freunde von der Modellbaugilde,

weiter geht’s mit zu Fuß kämpfenden Angehörigen der Hilfstruppen (Auxilia). Im allgemeinen hat man die Auxiliare nach den Abbildungen auf der Trajanssäule in Rom durch ihre leichtere Bewaffnung von den schwerer bewaffneten Legionären unterschieden. Im Gegensatz zu letzteren hat man ihnen flache Ovalschilde (Clipei, Einzahl = Clipeus), etwas einfachere Helme aus Bronze und Kettenhemden zugeschrieben, während die Legionäre auf der Trajanssäule mit rechteckigen Schilden (Scuta, Einzahl = Scutum), eisernen Helmen und Schienenpanzern (in der Moderne dafür eingeführte Bezeichnung = lorica segmentata) abgebildet sind. Die römischen Verluste sollen laut eigener Historiker 400 Gefallene und ebenso viele Verwundete betragen haben. Die beiden Auxiliare links entstanden wie üblich unter Verwendung von Milliput, Tubenblech und grobem Holzspachtel (für die rauhe Textur der Kettenhemden) aus umgebauten Figuren von Airfix "Britisch 8th Army 1:32", der Stehende ist der entsprechende Umbau einer Zinnfigur, um ihn erschöpft und schwer atmend darzustellen:

Bild Bild
Bild Bild Bild Bild Bild

Das nachfolgende Bild zeigt einen Centurio, vom Namen her eigentlich ein "Hundertschaftsführer", tatsächlich dürfte die Mannstärke einer Centuria aber bei ca. 80 Mann gelegen haben, auf antiken Reliefs und Grabsteinen meist mit quergestelltem Helmbusch (Crista transversa) dargestellt, und links von ihm knieend seinen Stellvertreter, den sog. "Optio", erkennbar an seinem Optionenstab, einer Stange mit einer runden Kugel:

Bild

Auf dem neueren Bild unten links sind dieser Stab sowie hinter Centurio und Optio ein nachträglich eingefügter Legionär erkennbar. Das rechte Bild zeigt die schweren Hiebschäden am Schild des Centurionen:

Bild Bild

Der nachträgliche eingefügte Legionär ist mit triumphierend hoch gerecktem Kurzschwert (Gladius) dargestellt. Diese Figur entstand übrigens wie ein weitererer Legionär in der zweiten Reihe am rechten Rand aus einer Plastikfigur der Fa. "Call to Arms", die beide erhebliche Umbauten über sich ergehen lassen mussten, weil sie als typisch halbflache Plastikspielzeugfiguren aus jeweils einer einzelnen Formen gegossen wurden und entsprechende Hinterschneidungen aufwiesen. Hier waren Arme, Beine, Köpfe, Schilde und Schwerter vom Corpus abzutrennen - am Ende ergaben sich ganz brauchbare Figuren für meine Massenaufstellung:

Bild

Als Ausgangsmaterial gar nicht mal so schlecht, das zweite Bild zeigt jedoch die Problemzonen - linke Schulter, Arm, Dolch und Oberschenkel sind regelrecht mit dem Schild verwachsen und die linke Wangenklappe des Helmes sah auch irgendwie komisch aus:
:wp-confused

Bild Bild

Hier half nur radikale Trennung und Neuaufbau mittels Milliput und Tubenblech:

Bild

Durch Verstiftung von Köpfen und Armen konnten dann auf spielerische Weise besser passende Posen ausprobiert werden:

Bild

Weitere Detaillierung erfolgte durch Hinzufügung von Beinschienen und Pteruges (latein, übersetzt = Federn oder Flügel); letztere sind die für griechische oder römische Rüstungen so typischen Leder- oder Textilstreifen, die im Schulter- oder Hüftbereich Körperregionen schützen sollten, die wegen der ansonsten eingeschränkten Beweglichkeit nicht mit starrer Panzerung versehen werden konnten:

Bild

Das nächste Bild zeigt drei Legionäre auf der rechten Seite des Dioramas. Der still nach vorn schauende und der am rechten Rand auf sein Schild gestützte Mann sind Umbauten aus zwei Zinnfiguren der Firma "Men at Arms Collection", die für mich in den 1990'ern noch Standard waren, vom heutigen Stand hoch qualitativer Zinnfiguren im Maßstab 54 mm noch weit entfernt. Der dahinter platzierte Legionär, der nach überstandenem Kampf noch voller Adrenalin ist und triumphierend mit dem Schwert auf seinen Schildbuckel schlägt, ist ein Umbau aus der Figur SGF10 von "Andrea Miniatures".

Alle hier abgebildeten Schilde sind Eigenbauten aus dem Blech von Katzenfutterdosen, die im Gegensatz zu Tubenblech gute Stabilität besitzen und sich leicht in die halbrund gewölbte Form römischer Legionärsschilde biegen lassen. Durch Überkleben mit 1 - 2 Lagen Isolierband entstand die gewünschte Materialstärke, in die sich Beschädigungen durch Schwerthiebe oder ähnlichem leicht einarbeiten ließen:

Bild

Bild Bild

Den Standartenträger (Signifer) im Bild unten links hab ich damals, so um 1998, noch komplett aus Holz für den Körper, Plastikgießästen für Arme und Beine zusammen gescratcht und alles mit Milliput übermodelliert, lediglich die Gesichtsmaske kam aus der Grabbelkiste. Der Grund für soviel Eigeninitiative - damals gab es noch nicht die gewünschte Vielfalt an entsprechenden Römer-Figuren, heute sieht das alles schon ganz anders aus.
:biggrin

Bild Bild

Der auf dem nachfolgenden Bild ganz rechts stehende Legionär, der sich erschöpft auf seinen Knieen abstützt, hat sein Vorbild auf dem im 1. Teil dieses Galeriebeitrags gezeigten Vorbildgemälde von Angus McBride, wo eine entsprechende Figur an der gleichen Bildposition platziert ist.

Bild

Bei ihm handelt es sich wieder um einen leichten Umbau aus einer Zinnfigur von "Andrea Miniatures". Ursprünglich gehörte er dort zu der Katapult-Bedienung aus dem Kit Nr. SG-S05 "Roman Catapult 70AD" und schob eigentlich eine ruhige Kugel, hatte er dort doch lediglich die Aufgabe, eine Steinkugel für das Katapult aufzuheben:
:breit

Bild
Quelle: https://www.andreaeurope.com/en/1/andrea-miniatures-catalogue/111/series-general/325/sg-s05-the-roman-catapult-.html

Mit etwas Überredungskunst, sprich zwei neu modellierten Armen und einem neuen Schwert, aus Holz geschnitzt, konnte ich ihn jedoch für mein Diorama gewinnen: :wink

Bild

Wo er sich wacker geschlagen hat und leicht verletzt bis zum heutigen Tage den rechten Abschluss meines Dioramas bildet: :wp-cool

Bild



Wird fortgesetzt


LG - Uwe :gruen


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BeitragVerfasst: 7. Jan 2021, 16:16 
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Hallo Uwe
Das Dio gefällt absolut. Ich weiß nicht was man da hätte besser machen können. Ich habe es ja schon ein paar mal in Natura sehen können. Es zieht immer wieder den Blick auf sich. Auch deine Figurenumbauten finde ich toll.
Also von mir 3 mal :Bingo :Bingo :Bingo

_________________
Grüße aus Duisburg und bleibt gesund
Jürgen


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BeitragVerfasst: 7. Jan 2021, 16:20 
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Salve Uwe, der der sein Licht gerne bescheiden unter den Scheffel stellt!
Als unsere IGM Truppe dieses Dio zum erstenmal sahen waren mehrere der Ansicht mit noch mehr Figuren ist die Szene wohl überladen.
Wir haben uns getäuscht! :Bingo
Auch wenn scheinbar der letzte Quadratmillimeter jetzt genutzt ist, wirkt die Szene nach der Reparatur noch überzeugender und spannender nicht überladen.
Uwe, Marathonmann, mir persönlich ist noch niemand begegnet der in sovielen Jahren incl. Pause so zielstrebig, angagiert und treffsicher an einem Projekt gearbeitet hat! :applaus :applaus :applaus :applaus

Ich freue mich sehr jemanden wie Dich unter meinen Modellbaukameraden zu haben!


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BeitragVerfasst: 7. Jan 2021, 20:40 
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:applaus :applaus :applaus

Als ich das Dio das erste Mal gesehen habe schon phantastisch, jetzt sogar noch besser! Was lange währt und so weiter...!

_________________
Gruß Olli
(the artist formerly known as Ichbins-san)


Sine Ira et Studio


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BeitragVerfasst: 8. Jan 2021, 01:03 
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Liebe Freunde von der Modellbaugilde,

@Jürgen, Chris und Olli-san,

meiner allerherzlichsten Dank für Eure überaus freundlichen Worte. Scheinbar hab ich doch nicht so viel falsch gemacht.
:biggrin

LG - Uwe :gruen


PS:
Chris hat geschrieben:
... Ich freue mich sehr jemanden wie Dich unter meinen Modellbaukameraden zu haben!
Dear Chris,
besonderen Dank für Deine lobenden und persönlichen Worte, mehr Lob geht nicht - ist fast schon ein bisschen viel der Ehre :redface
Die Freude ist ganz meinerseits.
:Bingo


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BeitragVerfasst: 8. Jan 2021, 01:23 
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Teil 3

Liebe Freunde von der Modellbaugilde,

weiter geht’s mit weiteren Figuren. Zunächst der Bogenschütze (Sagittarius), der aus einer Zinnfigur von "Andrea Miniatures", Nr. SG-F13, entstand. Damals (1999) der einzige mir bekannte römische Hilfstruppen-Bogenschütze. Deswegen erste, weil einzige Wahl, denn eigentlich war er mir von der Pose her zu langweilig und nicht passend. Mittlerweile gibt es eine viel größere Auswahl:

Bild Bild

Auch diese Figur mußte umfassende Umbauarbeiten über sich ergehen lassen; wegen der schlechten Bildqualität bitte ich um Nachsicht, es gab noch keine Smartphones; zumindest hatte ich keins:

Bild Bild

Quelle der Originalfigur: https://www.andreaeurope.com/en/1/andrea-miniatures-catalogue/111/series-general/272/sg-f13-hamian-archer-ad-125.html

Nächste Figur - ein sogenannter Cornicen, (Hornbläser, benannt nach seinem Cornu = Horn). Dieses Horn wurde während einer Schlacht weniger als Musikinstrument, das gab es natürlich auch, sondern vielmehr als Signalinstrument für die Übermittlung von Befehlen benutzt. Die originale Zinnfigur stammt wiederum von "Men at Arms Collection". Gefiel mir eigentlich ganz gut, bis auf das beiliegende, viel zu kleine Cornu. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass er mir zu gerade da stand und zwecks besserer Körperspannung noch mit der Laubsäge und Milliput behandelt wurde:

Bild Bild

Den hinteren Abschluß am rechten Rand des Dioramas nimmt der römische Befehlshaber, Caius Suetonius Paulinus, ein. Über den Zusammenbau dieser Figur habe ich in meinem Baubericht ausführlich und mit mehreren Work-in-Progress-Bildern berichtet. Deshalb hier an dieser Stelle nur ein paar neue Fotos, die entsprechende Stelle im BB findet Ihr hier (<-- bitte anklicken).

Bild

Bild

Bild

Den hinteren Abschluß meines Dioramas bilden noch 2 Angehörige der Hilfstruppen-Kavallerie, ein Liticen (Fanfarenbläser, so benannt nach seinem Instrument, dem Lituus) und ein berittener Standartenträger. Über den Zusammenbau und historischen Hintergrund dieser beiden Figuren habe ich ebenfalls in meinem Baubericht bereits ausführlich und mit mehreren Work-in-Progress-Bildern berichtet. Deshalb füge ich hier an dieser Stelle nur ein paar neue Fotos ein, die entsprechende Stelle im BB findet Ihr hier (<-- bitte anklicken).

Bild

Das Kavallerie-Signum mit Blattanhängern stammt vom nachfolgend abgebildeten Grabstein des Quintus Carminius Ingenuus, Signifer in der Ala Prima Hispanorum (1. Spanisches Reiterregiment), Borbetomagus, Germania Inferior (Worms, Rheinland-Pfalz), dort belegt Mitte 1. Jhdt. n. Chr. Seine Verwendung in einer Schlacht des 1. Jhdt. n. Chr. in Britannien mag zwar etwas spekulativ erscheinen, es ging mir dabei aber in erster Linie um den Wiedererkennungseffekt zum Vorbild-Gemälde von Angus McBride, siehe Bildausschnitt unten:

Bild Bild Bild

Quelle für die Grabstele: http://lupa.at/16778

Bild



Wird fortgesetzt


LG - Uwe :gruen


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BeitragVerfasst: 8. Jan 2021, 07:47 
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Moin Uwe,

je öfter ich mich mir vor allem die Detailaufnahmen anschaue, desto größer wird das Staunen.
Mit den ganzen Erklärungen zu den einzelnen Figuren, wird erst richtig deutlich wieviel Arbeit, Leidenschaft und Liebe zum Detail in diesem Dio steckt. Ich kann nur wieder und wieder meinen Hut ziehen, große Klasse!!!

_________________
Gruß
Sascha

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BeitragVerfasst: 9. Jan 2021, 20:31 
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Hallo Sascha,

danke für Dein Lob. Ich hatte schon befürchtet, dass die vielen Bilder und Erklärungen zum Bau einzelner Figuren zu Kritik führen könnten.
:blush-pfeif2

Schließlich ist mein Galeriebeitrag inzwischen ja schon ein halber Baubericht geworden. Aber da mir beim Schreiben des BB's seinerzeit ein wenig die Luft ausgegangen war, wollte ich's jetzt in der Galerie wenigstens nachholen und somit etwas Wiedergutmachung betreiben.

LG Uwe :winken2


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BeitragVerfasst: 10. Jan 2021, 00:23 
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Teil 4


Liebe Freunde von der Modellbaugilde,

Von den etwas über 80.000 britannischen Kelten sollen lt. römischer Historiker bis auf wenige Überlebende bis zu 80.000 Krieger, Kriegerinnen und Nicht-Kombattanten gefallen sein; Quelle Wikipedia, die Zahlen differieren aber, im Buch "Die Kriegskunst der Griechen und Römer" wird z.B. eine Zahl von 50.000 genannt. Auf jeden Fall stand den geschätzt 10.000 römischen Legionären und Hilfstruppen eine gewaltige, bis zu 5 - 8-fache Übermacht gegenüber. Da mein Diorama den Moment unmittelbar nach dem letzten, blutig abgeschlagenen Angriff der Britannier zeigt, war diesem Umstand durch die Darstellung keltischer Gefallener Rechnung zu tragen.

Nun ist die Darstellung von Gefallenen auf Dioramen durchaus nicht unumstritten. Ich habe in anderen Foren, wo es überwiegend um die Abbildung von Ereignissen aus dem 2. Weltkriegs ging, sehr hitzig und kontrovers geführte Debatten verfolgt. Ich will diese Diskussion hier nicht anstoßen, nach meinem Eindruck gehen wir in der Gilde eh alle sehr sorgfältig mit der ambivalenten Tatsache um, dass wir - neben vielen zivilen Objekten - auch Kriegsgerät oder wie in meinem Fall, die Folgen einer Schlacht, nachbauen, ohne deswegen Krieg oder Gewalt zu verherrlichen. Ich habe es daher bei meinem Dio bewußt unterlassen, die Spuren der unmittelbar zuvor statt gefundenen Gewalt zu drastisch abzubilden. Dies habe ich an dieser Stelle überhaupt nur deshalb erwähnt - manch einer mag das für überflüssig halten - , weil die Gefallenen und Verwundeten wichtiger Bestandteil der mit diesem Diorama erzählten Geschichte und der Bildkomposition des Vorbild-Gemäldes sind, von dem ich einige Posen übernommen habe.

Wie z. B. bei dem verwundeten Kelten mit der rot-karierten Hose, dessen Pose vom Vorbild-Gemälde abgeleitet ist, bei der Bekleidung und Ausrüstung bediente ich mich - wie bei vielen der anderen Krieger - bei "Osprey Men-at-Arms Series" Band 158 "Rome's Enemies (2) - Gallic and British Celts", wieder illustriert von Angus McBride. Auf dem nachfolgenden Gemälde turnt er als Wagenlenker auf der Deichsel herum, den Krieger auf dem Kampfwagen kennt Ihr bereits aus Teil 1 dieses Galeriebeitrags als verwundeten Feldzeichenträger:

Bild

Bild

Quelle für das Gemälde: https://jryantheaed.wordpress.com/2015/07/23/celtic-housing/

Der Krieger auf dem Wagen und mein keltischer Feldzeichenträger tragen den nach einem Original-Fund sog. "Meyrick-Helm":

Bild

Quelle und Beschreibung: Wikipedia

Der gefallene britische Häuptling entstand nicht nach einem konkreten Gemälde-Vorbild, sondern setzt sich aus Komponenten verschiedener Gemälde zusammen. Immerhin gibt es für seinen Helm und seinen Schild Originalfunde, die mir als Vorlage dienten: den sog. "Waterloo-Helmet" (so genannt, weil er unter der Waterloo-Bridge in London gefunden wurde) und den sog. "Battersea-Schild"; beide Originale wurden zusammen gefunden.

Bild

Der Häuptling entstand unter Zuhilfenahme von Airfix-Elementen (Kopf und Hände, Gießäste für Arme und Beine), Tubenblech, Draht für die Zöpfe und viel Milliput, um alles zu modellieren; dummerweise liegt mein Schild so, dass nur mehr die Rückseite zu erkennen ist:
:wp-rolleyes

Bild Bild Bild

Quellen für die Fotos incl. Beschreibungen: Wikipedia (Helm) / Wikipedia (Schild)

Der nächste Kelte entstand nach einer 75mm-Figur der Fa. Pegaso Models, von der ich zufällig im Netz ein beeindruckendes Foto fand und die ich passend zu 54mm nachbaute. Grundlage waren Rumpf und Kopf aus dem 1:32 Figurenset "Adam" der Fa. Preiser sowie der Unterkörper einer Figur von Airfix "British 8th Army 1:32" - und natürlich Milliput.
:biggrin

Bild

Bild

Das beeindruckende Vorlage-Modell von "Pegaso Models (Mounted Celt)", ein Reiter in 75mm, will ich Euch nicht vorenthalten:

Bild
Quelle: https://maquettes-figurines.fr/maquettes/en/figure-kits-for-painting-/7545-75mm-figure-kits-mounted-celt-75mm.html

Von den übrigen Kelten hab ich keine Work-in-Progress-Fotos, sie entstanden aber auf die gleiche Art und Weise. Daher hier an dieser Stelle Fotos vom fertigen Diorama. Die Figur auf dem ersten Bild rechts habe ich weiter oben schon vorgestellt (1. Teil).:

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Zum Abschluß dieses 4. Teils noch stellvertretend für andere Kleinteile, die auf dem Schlachtfeld so rumliegen, wie Schilde, Speere, Schwerter, die Carnyx (keltisches Signalinstrument) von Deskford, England:

Bild Bild

Bild

Oben der Zusammenbau aus Tubenblech, Kupferdraht und Milliput, unten eine Rekonstruktion des Originals.

Bild

Quelle: https://www.scotsman.com/regions/game-thrones-real-historic-objects-behind-dark-fantasy-548426



Wird fortgesetzt


LG - Uwe :gruen


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BeitragVerfasst: 12. Jan 2021, 00:02 
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Teil 5 (letzter Teil)


Liebe Freunde von der Modellbaugilde,

Zum Abschluß möchte ich Euch meine Umbau-Arbeiten am Sockel des Dioramas vorstellen. Ich habe auf diversen Ausstellungen zum Teil sehr schlichte, aber auch sehr originelle und ideenreiche Sockel-Darstellungen gesehen. Beispielsweise ein Diorama zum 2. Weltkrieg, dass der Modellbauer getreu nach mehreren Vorbild-Fotos nachbaute und genau diese Fotos mit einer besonderen Lösung auf den Sockel seines Dioramas aufgeätzt hatte (Beispiel 1, Beispiel 2). In vielen Fällen gestalten Modellbauer ihre Sockel auf ihre ganz eigene Weise einheitlich, so dass sich ein gewisser Wiedererkennungseffekt einstellt

Für meine Römer-Dioramen hab ich ebenfalls einen eigenen Weg gewählt, zwar relativ aufwändig und ich frage mich gelegentlich, ob ich das auf Dauer so durchhalte. Die Römer haben bedeutende Ereignisse auf großen Gemälden, Mosaiken oder Reliefs dargestellt. Dabei gefielen mir die Abbildungen auf den sog. Schlachtsarkophagen am besten. Hier die beiden interessantesten Beispiele - der "Portonaccio Sarkophag" und der "Große Ludovisische Schlachtsarkophag":

Bild

Der Sarkophag von Portonaccio, Quelle: https://de.qaz.wiki/wiki/Portonaccio_sarcophagus

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Der Große Ludovisische Schlachtsarkophag, Quelle: https://www.wikiwand.com/de/Kaiserzeitliche_Sarkophage

Da ich in den vergangenen Jahren jede Menge 1:72-er Bausätze zu den alten Griechen und Römern angehäuft hatte und ich irgendwie noch nicht die richtige Lust hatte, sie zu kleinen Dioramen zu verbauen, kam mir die Idee, sie in ähnlicher Weise wie auf den oben abgebildeten Reliefs für meine Dioramen-Sockel zu verarbeiten.

Nach Anbringung der Reliefplatten an 3 Seiten des Dioramas (die Rückseite ist für andere Zwecke frei geblieben) mußten die 4 Ecken des Diorama-Sockels noch irgendwie ausgekleidet werden:

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Da half wieder das Vorbild des oben abgebildeten Portonaccio-Sarkophags. Dort sieht man an den Kanten des Deckels links und rechts die Köpfe bärtiger Männer, die wahrscheinlich (analog zum abgebildeten Schlachtgeschehen darunter) barbarische Germanen darstellen sollten. Bei meinem Diorama werden die Ecken durch römische Gottheiten und die Hauptgegnerin der Römer, Königin Boudicca von den Icenern, gefüllt.

Ich habe sämtliche Reliefplatten und die 4 Eckbüsten im gleichen dunkelbraun des Sockels gehalten, lediglich Metallteile der Büsten wurden schwach eisen- oder bronzefarben bemalt. Ich hatte auch kurz mit dem Gedanken gespielt, den gesamten Sockel samt Reliefplatten in steingrau oder marmoriert zu bemalen. Dies hätte den originalen Reliefs Rechnung getragen, aber am Ende gefiel mir altem Traditionalisten ein Dioramensockel in Holzoptik dann doch besser.
:wp-cool


Linke vordere Ecke

Vorne links als erstes, passend zum dargestellten Schlachtgeschehen, der römische Kriegsgott Mars in seiner Funktion als Rächer, "MARS VLTOR", was gut zur Historie der Schlacht an der Watling Street passt, da die Römer dort nicht nur um ihr eigenes Überleben und den Fortbestand der Provinz Britannia kämpften, sondern weil das Motiv Rache für das Niederbrennen dreier römischer Städte (Camulodunum/Colchester, Londinium/London, Verulamium/St. Albans) und die Tötung von ca. 70.000 römischen Siedlern gewiss auch eine Rolle gespielt haben dürfte:

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Nachfolgend eine Büste des Mars, die mir u. a. als Vorlage diente, in der Mitte das Gesicht nach Beginn der Modellierung. Zur Hinterfütterung habe ich gepreßtes Aluminiumpapier verwendet, um Milliput zu sparen. Rechts der fertig modellierte, noch unbemalte Mars mit einem seiner Attribute, der Lanze:

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Quelle für das Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bust_of_Mars_Ultor_(the_Avenger),_2nd_century_AD,_part_of_a_relief_sculpture_and_based_on_similar_representations_from_Temple_of_Mars_Ultor_in_the_Forum_of_Augustus,_Palazzo_Altemps,_Rome_(31992507253).jpg


Linke Vorderseite

Verwendet wurden 5 figuren von Esci Nr. 225 "Barbarian Warriors", 4x Esci Nr. 224 "Roman Legion", 1x Airfix Nr. 01730 "Roman Legion" und 1 Figur von Revell Nr. 02552 "Praetorians":

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Rechte Vorderseite

Hier kamen 3 Figuren von Esci Nr. 225 "Barbarian Warriors", 5x Esci Nr. 224 "Roman Legion", 2 Pferde von Airfix Nr. 01730 "Roman Legion" und als General 1 Figur von Revell Nr. 02552 "Praetorians" zum Einsatz: diese Reliefplatte soll links Boudicca auf ihrem Streitwagen und rechts den Feldherrn Gaius Suetonius Paullinus mit Stabsoffizieren darstellen:

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Schnibbeln und Probieren, auf Doppelklebeband als Grundlage:

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Rechte vordere Ecke

An dieser Stelle begegnen wir Jupiter, dem obersten Gott der Römer, der auch bei den Militärgottheiten an erster Stelle vor Mars und Victoria stand. Als Attribute habe ich ihm Lorbeerkranz und Blitz (eigentlich Blitzbündel) beigegeben:

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Rechte Schmalseite

Hier sehen wir den römischen Feldherrn Gaius Suetonius Paulinus bei seiner laut den römischen Historikern gehaltenen Ansprache an seine Truppen vor der Schlacht:

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Verwendet wurden 10 Figuren der Fa. Strelets, Nr. M049 "Praetorian Cohort", der Centurio stammt aus dem Set von HaT Nr. 8051 "Roman Command" und der General ist eine Zinnfigur der Fa. Art Miniaturen Jörg Schmäling, "Römischer Decurio zu Pferd":

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Rechte, hintere Ecke

Hier habe ich die römische Göttin der Weisheit, "Minerva" platziert. Minerva ist die römische Entsprechung der griechischen Göttin "Athene", weshalb ich ihr auch deren Attribute, einen korinthischen Helm mit einer Eule auf jeder Wangenklappe beigegeben habe. Athene/Minerva wird als Statue meist gerüstet mit Helm, einem Schuppenpanzer, Speer und Rundschild dargestellt; ich habe ihr daher als zusätzliche Merkmale einen Speer und einen Schuppenpanzer (nur ansatzweise erkennbar) beigefügt. Da Athene/Minerva nicht nur Göttin der Weisheit, sondern auch der strategischen Kriegsführung war, passte sie sehr gut zu meinem Diorama.

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Linke Schmalseite

Die linke Schmalseite gehört den aufständischen Britanniern. Auch für Boudicca ist eine Ansprache an ihre versammelten Gefolgsleute überliefert, in der sie besonders auf die geringe Zahl der ihnen gegenüber stehenden Römer und auf ihre bisherigen Siege (allerdings über kleinere Kontingente, die sich ihnen entgegen geworfen hatten) hinweist. Ich habe sie daher auf einem Streitwagen stehend mit erhobenem Schwert ihre Krieger anfeuernd zusammen gebaut. Die Figur mittig rechts vom Wagen mit ausgestreckten Armen ist ein keltischer Druide; einer oder mehrere dürften mit Sicherheit zu ihrem engeren Beraterkreis gehört haben. Im übrigen finden sich unter den Figuren auch einige der auf dem Diorama selbst gezeigten Elemente wieder - der Mann ganz links bläst auf dem Carnyx, auch der Waterloo-Helm, eine Eber-Standarte und der Battersea-Schild sind erkennbar:

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Verwendet wurden 4 Figuren von Esci Nr. 225 "Barbarian Warriors", 5x HaT Nr. 8138 "Gallic Command", 2 Pferde aus Airfix Nr. 01730 "Roman Legion" und 4 Figuren von Caesar Nr. H040 "Ancient Germans", der Streitwagen wurde vollständig in Scratch-Bauweise erstellt:

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Linke hintere Ecke

Die letzte Büste auf der hinteren, linken Ecke soll die Anführerin des nach ihr benannten Aufstands, die Königin des keltisch-britannischen Stammes der Icener, Boudicca, darstellen. Über das Aussehen Boudicca's sind nur wenige Stereotype bekannt. Wenn man bei "Google Bilder" den Suchbegriff "Boudicca" eingibt, findet man eine Unzahl moderner Rekonstruktionen (Gemälde, Zinnfiguren, Zeichnungen, Filmfiguren, das Londoner Denkmal an der Themse), die meist eine attraktive, lang- und rothaarige junge Frau, um die 30 Jahre alt, abbilden. Also hab ich im Rahmen der künstlerischen Freiheit versucht, genau diesen Typ zu rekonstruieren, da es von ihr offenbar keine antiken Skulpturen gibt, wie z. B. von den drei römischen Gottheiten, die ich für meine anderen Eck-Büsten als Vorlage heranziehen konnte.

Als Attribute gab ich ihr ein königliches Diadem, einen schweren, keltischen, goldenen Halsring ("Torques"), ein Schwert (von dem links allerdings nur die Schwertspitze sichtbar ist) und einen in Anlehnung an den Battersea-Schild gestalteten Schild, von dem aus gestalterischen Gründen nur die obere linke Ecke zu sehen ist:

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Das Gesicht entstand aus zusammen gepreßter Aluminiumfolie, mit Milliput bedeckt und übermodelliert. Aluminiumfolie läßt sich gut vor-modellieren und behält auch seine Form:

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Die fertig modellierte, noch unbemalte Büste der Boudicca. Für den goldenen Halsring (Torques) verwendete ich verdrillten Kupferdraht, für die Torques-Enden bot sich seine Ummantelung an, in diesem Fall Erdungskabel.
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Ende des Galeriebeitrags



LG - Uwe :gruen


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