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 Betreff des Beitrags: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 1. Apr 2017, 04:27 
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Jeder der mich näher kennt weiß um meine Vorliebe Modelle mit einem bestimmten Bezug zu bauen und so darf ich euch heute ein just fertig gewordenes Modell vorstellen, die Junkers J.1 aus dem Hause Wingnut Wings.

Technisches:

Die Konstrukteur Hugo Junkers und Otto Mader haben diesen schweren Eineinhalbdecker ursprünglich als robustes Verbindungs- und Kurierflugzeug konzipiert. Der erfolgreiche Erstflug erfolgte bereits im Januar des selben Jahres und umittelbar danach erhielt das Flugzeug als Infanterieflugzeug die militärische Bezeichnung Junkers J.1.
Die Serienmaschinen erhielten später zwar noch teilweise einen stärkeren Motor und aerodynamisch ausgeglichene Quer-, Höhen- und Seitenruder aber ansonsten gelangte das Muster unverändert zur Truppe.
Die Maschine bestand fest völlig aus dem damals noch recht unbekanntem Duraluminium wurde aber zusätzlich durch eine 5 mm dicke und 470 kg schwere Panzerplatte, die Besatzung und Benzintank gegen Abwehrfeuer schützen sollte, verstärkt während der hintere Teil des Rumpfes weiterhin mit Stoff bespannt war.
Das große Gewicht der Maschinen erforderte eine außergewöhnlich große Spannweite, weitere Merkmale waren die kurzen Unterflügel und ein eher kurzes aber robustes Fahrgestell.
Bis zum Waffenstillstand konnten 189 Flugzeuge an die Einsatzverbände geliefert werden, 38 weitere noch im Bau befindliche Flugzeuge mussten nach Kriegsende für die Alliierten fertiggestellt werden.

Historisches:

Die Junkers J.1 mit der Werknummer 852/17 findet sich in der einschlägige Literatur als Bild schon im frühen Baustadium, aufgenommen zwischen den Werkhallen der Firma Junkers wie das Fotos zeigt.
Ihr Verbleib bei der Schlachtstaffel (Schlasta) 17 und ihrer Besatzung Bohnert/ Kleinert ist ebenfalls bekannt und ebenso das sie bei den Truppen der Entente durchaus bekannt,zu Recht gefürchtet und bis zu ihrem Verlust mit einem geradezu unheimlichen Nimbus der Unverwundbarkeit versehen war.

Im Frühjahr 1917 konnte allein durch ihr rechtzeitiges Eintreffen an der Front die Bildung eines Britischen Brückenkopfes im Deutschen Grabensystem verhindert werden.
Durch mehrmalig geflogene Angriffe gegen die einbrechenden Engländer , deren gezielten Beschuss, den Abwurf von Fliegerpfeilen und diversen anderen Abwurflasten konnte die Besatzung den Einbruch zum völligen Stillstand bringen.

Das nachrücken britischer Tanks konnte durch das setzen von Leuchtmarkierungen für die sich einschießenden deutsche Artillerie ebenfalls vernichtend verhindert werden.

Der genaue Ursprung für die Namensgebung der Maschine ist hingegen nicht vollständig überliefert und geklärt.
Während einige Quellen Alliierte Gefangen benennen denen diese auffällige Maschine dadurch in Erinnerung blieb das sie durch ihre wagemutigen Einsätze und vermeidliche Unverwundbarkeit auffiel dürfte der wahre Ursprung des Namens aber wohl in den Reihen der eigenen Staffel oder gar bei der Besatzung selbst zu finden sein.

Sowohl die fliegerischen Leistungen des Piloten Oberlt. Joachim- Karl Bohnert und die Schießkünste seines Beobachters Uffz. Diethard Kleinert, aber auch die für dieses Zeit hohe Zahl ihrer gemeinsamen Einsätze waren herausragend und so fiel oftmals der Ausspruch das : „...die beiden fliegen und schießen wie der Teufel, die müssen einen Pakt mit ihm haben“.

Bekannt ist hingegen das Ende von Maschine und Besatzung, Vogelschlag würde vermutlich in den heutigen Untersuchungsberichten stehen.
Ein Entenschwarm, aufgescheucht durch die Jagdgesellschaft des Marquis de Dujardin in der Nähe der Ortschaft Duc d´Or, wurde der Besatzung zu Verhängnis und so kam es nachdem der Pilot im Tiefsflug von einem Erpel an der Stirn getroffen wurde zum Verlust vom Maschine und Besatzung an jenem schicksalhaften Tag, heute vor 100 Jahren dem 1.April des Jahres 1917.

Zum Modell:

Das Modell der Junkers J.1 aus dem Hause Wingnut Wings gehört mit zu einen der ersten Bausätze die diese Firma herausgebracht hat.
Er hat aus meiner Sicht bedauerlicher Weise lange nicht die Popularität gleichzeitig erschienener Kits die mittlerweile längst vergriffen sind.
Trotzdem besticht der Bausatz durch eine nahezu traumwandlerische Passgenauigkeit und lässt sich ohne gröbere Fallstricke bauen; folgt man der Bauanleitung und verläßt sich nich nicht auf sein eigenes langjähriges MOdellbau Bauchgefühl! :datz
Als einen besonderen Reiz für Einsteiger in die Materie WWI wird bei diesem Bausatz oft das nicht vorhanden sein von Spanndrähten genannt und wenn man nun unbedingt Fehler herbei suchen möchte so könnten lediglich die etwas zu kurz geratenen Querruder genannt werden.
Adäquaten Ersatz gab es seinerzeit durch Zukauf entsprechend abgeänderte Resinteile eines leider mittlerweile vom Markt verschwundenen Zurüst Herstellers, das war es dann aber auch seiht man von Kleiteilen wie den Mg´s einmal ab.
Als Alternative kann man sogar durch die im Bausatz beigefügten Teile eine frühe oder späte Version der J1 mit anderen Flächenkühler, Seitenruder und Leitwerk sowie Abgasanlage bauen.
Insgesamt fünf Tarnmuster und Markierungs Varianten lassen im Grunde keine Wünsche offen und um so mehr verwundert es das man nicht gerade viele gebaute Modelle auf Ausstellungen und im WWW findet.

Gebaut von mir diesmal völlig OOB, lediglich durch Zukauf von Tarnstoff Decals und den Eigenentwurf von Schriftzug und Werknummer entstand dieser Bausatz in nicht einmal drei Wochen ohne jegliche größere Probleme.
Lackiert und gealtert wurde wie gewohnt von mir mit Produkten aus dem Hause Tamiya.
Leider habe ich es nicht geschafft dem Bausatz noch eina passende Base zu spendieren, dies hole ich in der nächsten Zeit nach.

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Die 852/17 in einem frühen Baustadium zwischen den Werkhallen der Firma Junkes in Dessau
Bildquelle: Vom Lilienthalgleiter zur fliegenden Anneliese

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Gesamtansicht von hinten

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Früher Abgasschornstein und unfertig bemalte Motorhaube

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Draufsicht
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...im Detail

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Einmal von unten..

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Frühe Bauphase, das Cockpit

Das soll es vorerst gewesen sein, ich hoffe ihr hatte euren Spaß, ICH hatte ihn auf jeden Fall.
Für Fragen, Anregungen und Meinungen bin ich natürlich wie mmer offen und freue mich über eure hoffendlich zahlreichen Komentare.

Horrido!

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"Sei was immer du willst auf dieser Welt, aber das was du bist besitze den Mut ganz zu sein!"


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 1. Apr 2017, 08:22 
Moin Jörg!
Mal wieder ein klasse Modell...auch wenn diese Junkers nicht gerade mein Favorit ist, has du wieder eine attraktive Kiste auf die Fahrwerkbeine gestellt.
Und in gewohnter Weise mit einem super geschichtlichen Hintergrund, super!


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 1. Apr 2017, 08:55 
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Krasse Lackierung, besonders im Motorbereich.
Gefällt mir sehr gut.

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Gruß ... "der Doc"


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 1. Apr 2017, 09:22 
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Ja Mann, Du alter Dessauer! :biggrin


Da ist Dir ja ein echtes Schmuckstück gelungen! Das Modell gefällt mir ausserordentlich gut! Klasse Arbeit von Dir, Jörg! :applaus :applaus :applaus


Interessant, dass die Flügelenden schon keiner Stütze mehr bedurften! :daumendreh2 :wink2

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"Glück auf!"

Stefan


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 1. Apr 2017, 09:35 
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Das sieht richtig gut aus!!!

Das ist zwar nicht mein "Welt", aber wenn ich solche Werke sehe, zieht mich doch so was zu bauen :wink2

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Gruß aus "Ka-Li"


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 1. Apr 2017, 09:48 
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Hallo Jörg,

das ist ein gelungenes Modell mit einer super Lackierung
und Bemalung im Detail.
Respekt

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Schöne Grüße aus Dinslaken

Achim


Oh Mann, selbst meine Oma ist schneller als Du, Bretorianer!


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 1. Apr 2017, 11:40 
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Danke für die Modellvorstellung. Die alte Blechbüchse hat ihren ganz eigenen Charme für mich.

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Schöne Grüße vom Rhein
Christian

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 1. Apr 2017, 18:25 
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Ich finde die J.1 wirklich schön. :applaus
Hab sie vor Jahren von Eduard in 1:72 gebaut, auch ein guter Bausatz.


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 1. Apr 2017, 21:24 
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wow, ich ziehe meinen Hut. Klasse Arbeit. :applaus :applaus :applaus :applaus :applaus

_________________
..........Gruß..........
.........Roland.........


Ein Kleber, der nicht klebt, klebt nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 7. Apr 2017, 11:48 
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Ja Moin

Da bin ich erst jetzt drüber gestolpert. Die J 1 gefällt mir richtig gut. Klasse gebaut und lackiert, dein Mephisto. Zum neidisch werden. :hecheln

Gruß, Torsten


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 Betreff des Beitrags: Re: Junkers J1 WNW 1:32
BeitragVerfasst: 7. Apr 2017, 17:05 
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Wohnort: Essen
Wau echt klasse geworden, die Junkers. :applaus :applaus :applaus

Das Parabellum MG könnte für meinen Geschmack etwas dunkler sein :blush-pfeif2 , aber sonst gibt es nix zu meckern!! :wp-biggrin

_________________
Keep calm and build more model kits


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