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 Betreff des Beitrags: Produktest: VMS Varnish
BeitragVerfasst: 7. Mär 2021, 14:47 
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Moin!

Heute mal einen kleiner Produkttest von mir.

Seit geraumer Zeit folge ich auf YouTube einem Kanal, der sich ausschließlich mit Panzermodellbau beschäftigt und das - wie ich finde - auf höchstem Niveau mit sehr ansprechendem Ton, Schnitt und Kamera. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch direkt auf NightShift verweisen. Uploads jeden Freitagnachmittag und läuten für mich das Wochenende ein.

Ich baue zwar immer mal wieder einen Panzern, aber eher Wenige sind davon fertig geworden (keiner in den letzten 10 Jahren).
Spannend fand ich allerdings, dass er immer wieder einen Klarlack heranzieht, der ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Dieser soll eine glatte Oberfläche schaffen und auch Decalkanten angleichen können. Um eben diesen soll es hier heute gehen:

Vantage Modelling Solutions
Varnish HD - Top Coats (satin)
Preis: EUR 7,90 (ebay)
https://de.vms-supplies.com/
Bild

Der Klarlack kommt in einer 50 ml Dropper-Flasche aus Plastik mit Kindersicherheitsverschluss. Von Außen zu sichtbar ist der bis dahin wenig klare Lack und die Konsistenz ist eher dickflüssig.
Eine kleine Spitze Tülle hilft beim leichten Dosieren. Der Lack ist acrylbasiert.

Wie wurde gestestet?

Bis dato habe ich mit zwei Decals getestet. Einem Stencil und einem vereinfachten Balkenkreuz, dass in der Mitte nur Trägerfilm aufweist. Ich wollte wissen, ob die Decalränder wirklich verschwinden und das sogar bei notorisch dicken Tamiya-Decals. Mit diesen hatte ich bei meiner Bf 109 G-6 immense Probleme, was für allgemeine Frustration über das Modell geführt hat und es deshalb auch nie in ein richtige Photoshooting schaffen wird.

Für die Tests habe ich eine alte Ta 152 von Hobby Boss herangezogen, die mir seit Jahren als Testvogel dient. Auf die Schnelle habe ich mittels 0.4mm Düse aus meiner Infinity AK Real Color Farben (verdünnt mit Levelling Thinner von Gunze) auf einem Flügel aufgetragen.

Bild

Es gab keine (sic!) weitere Vorbereitung der Oberfläche mit glänzenden Lacken.

Bild

Mr. Mark Softer Neo diente als Setter und Softer. Am Rande: der Neo entspricht nicht dem Älteren Mark Softer. Letzterer hat scheinbar einen stärkeren Weichmacher.

Bild

Zwar sah es im ersten Bild schon sehr gut aus, aber hier aus einem anderen Winkel und das Decal sticht raus.

Kommen wir nun zu einer Besonderheit dieses Klarlacks. Zwar habe ich schon einmal davon gehört, dass es bestimmte Lacke gibt, die man nass auftragen muss, aber das Konzept schien mir bislang immer etwas suspekt. Es entspricht eben so gar nicht meinem Lackierstil, der eher minimalsten Verbrauch und dünnste Oberfläche als Ziel hat. Nichtsdestotrotz gibt der Hersteller in einem eigenen Produktvideo an, dass man gleichmäßig eine nasse Oberfläche erzeugen soll. Na dann:

Bild#

Was man schön sehen kann, ist, dass das Tamyia-Stencil "Nicht betreten" gänzlich unbeeindruckt von jedem Klarlack scheint und auch der Setter nicht richtig gewirkt hat was direkt zu Silvering geführt hat. Das soll aber nicht unbedingt Gegenstand dieses ersten Tests sein.

Kommen wir aber nun direkt und schnell zu den Ergebnissen des Tests.

Ergebnisse

Die Ergebnisse sind schnell zu sehen, da der Lack - wie bei Acryl häufig - schnell trocknet. Nachdem man erst also geschockt auf sein Modell mit der überfluteten Oberfläche schaut, fragt man sich wie das nur gut werden soll. Ich hatte zum Trocknen einen Deckel über das Modell gelegt und hab diesen nach etwa 25 Minuten gelüftet. Getrocknet hat das Modell bei beheizter Zimmertemperatur von etwa 23 Grad.

Noch einmal kurz zur Erinnerung, was wir hier eigentlich bekämpfen wollen:
Bild

Solche abstehenden Decalränder stechen leider stark raus und trüben für mich den Gesamteindruck eines Modells.
Wie sehen die Decals nach einmaliger Behandlung nun also aus?

Bild
Bild

Für mich wenig überraschend ist das Stencil immer noch zu gut sichtbar, aber nach dem das Silvering schon im Vorfeld auftrat bin ich nicht sonderlich überrascht. Man beachte allerdings, dass die "Stufe" zum Lack doch gut angeglichen wurde und ich denke, dass man mit mehr Vorsicht bei der Vorbereitung ein gutes Ergebnis erzielen kann. Das kombiniert mit wirklich guten Decals könnte ein klasse Ergebnis liefern.

Bild

Wie man sieht, sieht man (fast) nichts. Auch hier wieder leichtes Silvering, aber das schiebe ich erneut auf schlurige Vorbereitung. Ich hab den ganzen Test binnen weniger Stunden inkl. Kamerasetup durchgezogen. Was aber wieder im Fokus stehen sollte: Die Decalränder sind nur sichtbar, wenn man aktiv danach sucht oder mit dem Finger leicht über die Oberfläche geht. Aber das sollte außer mir eh keiner tun ;)

Bild

Fazit:

Vielleicht ist VMS Varnish HD kein Wundermittel und Nichts, was nicht schon vorher mit anderen Produkten hätte erreicht werden können. Aber es ist mein persönliches Wundermittel geworden und ich freue mich schon darauf, es im echten Einsatz ausprobieren zu können. Die einfache Handhabung und das super Ergebnis auch bei schwierigen Decals könnten für mich das Ende einer Odyssey sein, auf der ich seit geraumer Zeit einen Klarlack suche, der mir zuspricht.
Ich werde wahrscheinlich noch ein paar Tests durchführen. Einerseits mit guten Decals und andererseits mit besserer Vorbereitung der Decals. Vielleicht auf mit einem anderen Setter. Außerdem steht hier auch noch eine Flasche glänzender VMS Varnish. An dieser Stelle bin ich auch interessiert, wie eigentlich der matte Varnish aussehen muss. Ich finde die Oberfläche sehr schön, aber bei Satin hätte ich etwas mehr Glanz erwartet. Alles in Allem ist die Oberfläche aber sehr homogen geworden und bietet eine gute Basis für Weathering.

VMS bietet dem Modellbauer einige interessante Produkte an. Von Brünierungsmitteln (nichts Neues) bis sogn. Paper Shaper, der aus Papier eine biegsame Fläche macht, mit der man auf einfache Art und weise Planen und Zeltbahnen gestalten kann. Außerdem bieten sie eine eigene Sekundenkleberreihe an mit einem leicht flexiblen Kleber. Dieser verspricht, dass Teile aufgrund der Sprödigkeit herkömmlichen Klebers nicht direkt abbrechen. Diesen nutze ich auch seit einigen Wochen und bin sehr zufrieden damit.


Hoffe, mein kleiner Test war für euch ganz interessant und falls ihr Fragen und Anregungen zum Testverfahren habt, dann schreibt mir gerne hier.


Schönen Sonntag,


Olli

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Gruß Olli
(the artist formerly known as Ichbins-san)


Sine Ira et Studio


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 Betreff des Beitrags: Re: Produktest: VMS Varnish
BeitragVerfasst: 7. Mär 2021, 16:38 
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Danke für die Vorstellung!


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 Betreff des Beitrags: Re: Produktest: VMS Varnish
BeitragVerfasst: 7. Mär 2021, 17:41 
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Jo merci, werde ich auch mal versuchen. :Bingo

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"Glück auf!"

Stefan


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 Betreff des Beitrags: Re: Produktest: VMS Varnish
BeitragVerfasst: 8. Mär 2021, 17:38 
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Interessante Vorstellung Olli, Danke! :wp-biggrin


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 Betreff des Beitrags: Re: Produktest: VMS Varnish
BeitragVerfasst: 9. Mär 2021, 19:00 
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Also mein Interesse ist geweckt.
Nach dem anschauen des tutorials frage ich mich allerdings, ob ein guter, normaler Klarlack in vielen dicken Schichten aufgetragen, nicht zu ähnlichen Ergebnissen führt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Produktest: VMS Varnish
BeitragVerfasst: 10. Mär 2021, 11:22 
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Danke für die Vorstellung. Du hast recht. Martin Kovac alias NightShift rockt seit einiger Zeit die gesamte Panzerszene. Er ist allerdings schon wesentlich länger im Geschäft. Hab erst neulich nen Bericht aus einer ArtofModeling von ihm von vor 6 Jahren gefunden. Das war noch vor seiner YouTube-Zeit. :lachtot
Was dienen Versuch angeht: Ein überzeugendes Ergebnis. Schließe mich allerdings Jörgs Frage an. Da müsste man mal den direkten Vergleich ziehen. Die Gefahr bei mehreren dicken Sichten ist halt immer das "Auffüllen" der Gravuren. Wie war denn hier das Ergebnis nach der Trocknungszeit? Du schriebst ja, dass der Lack ziemlich dick aufgetragen wurde.

Eine kleine, irrelevante Verständnisfrage: Hoffe du legst es mir nicht als Haarspalterei aus. :blush-pfeif2 Was hat es an dieser Stelle mit dem (sic!) auf sich? Uns beiden dürfte die Verwendung dieses Ausdruckes geläufig sein. :wink Ich erkenne aber den Fehler der grammatischen Konstruktion nicht. :wink :biggrin
DerKurfürst hat geschrieben:
Es gab keine (sic!) weitere Vorbereitung der Oberfläche mit glänzenden Lacken.

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Grüße
Tobi
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 Betreff des Beitrags: Re: Produktest: VMS Varnish
BeitragVerfasst: 11. Mär 2021, 22:13 
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Freut mich euch mal was zeigen zu können. Vielleicht schaffe ich am Wochenende einen weitern Produkttest.

@Jörg - Bestimmt, aber welchen z.B.? Ich war eine Weile auf der Suche, weil ich irgendwie schwankende Resultate mit dem Premium Gloss von Gunze hatte (Ich schätze Verdünnerverhältniss nicht optimal. Weil auch etwas schwieriger abzuschätzen bei meinem Mischen im Airbrush-Becher). Was mich hier vorallem ansprach war die einfache Handhabung. Geladen und fertig.

@Tobi - okay, beim "(sic!)" wollte ich einfach nur verdeutlichen, dass ich keine Vorbereitung betrieben hab. Eventuell hab ich das falsch in Erinnerung, aber hat seine Gründe, warum ich jetzt Kaufmann bin und kein Historiker mehr :daumendreh2 :blush-pfeif2
Naja, das Ergebnis siehst du auf den letzten Bildern: Die dicke Schicht existiert nicht mehr und ergibt ein homogenes Bild, von überdicken Schichten keine Spur. Ich werde in Zukunft mal andere Klarlacke genauer testen, mein Interesse ist geweckt mehr rumzuprobieren. Oder hab ich die Frage jetzt falsch verstanden?


Olli

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Gruß Olli
(the artist formerly known as Ichbins-san)


Sine Ira et Studio


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 Betreff des Beitrags: Re: Produktest: VMS Varnish
BeitragVerfasst: 13. Mär 2021, 18:02 
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Soweit schon alles richtig verstanden. Ging mir aber auch darum, ob der Lack nun so dick ist, dass er auch die Gravuren "zusetzt".

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Tobi
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