Wenn man schonmal dabei ist - Noch eine Bausatzvorstellung:
In einer schön aufgemachten Faltschachtel verpackt kommt der neue 2020er New tool Bausatz des Mi-24 aus dem Hause Zvezda.
Vorne eine künstlerische Darstellung des Helis im Einsatz, hinten, man kennt es, Detailfotos eines gebauten Modells.
Öffnet man den Karton, fallen einem 2 Dinge ins Auge: 1. Der Karton ist um einiges größer, als er sein müsste, da passt nochmal ein halber Bausatz rein, und 2. dass die Plastikteile nicht alle einzeln in Tüten verpackt sind, sondern sich jeweils zu dritt 2 Tüten teilen müssen. Unschön.
Immerhin die Klarsichtteile sind einzeln verpackt.
Packt man diese dann aus, hat man 6 Rahmen voll mit (laut Rückseite) 318 Teilen aus einem Kunststoff, der verglichen zu anderen Bausätzen ungewohnt weich ist.
Detailfotos, jeweils Vorder- und Rückseite
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Decals und Lackieranleitung
Die Gussqualität selbst würde ich persönlich als durchschnittlich bezeichnen. Die versenkten Panellines sind fein, vielleicht gar zu fein (bzw nicht tief genug), aber das wird der Bau zeigen, auch die Details am restlichen Bausatz sind in Ordnung.
Mit wenigen, aber sehr schwerwiegendern, Ausnahmen:
- Das Cockpit sieht aus wie von 1980. Ätzteile? Nein. Angegossene Details? Nein. Zvezda hat hier allen Ernstes einfach nur ein paar Decals beigelegt, die man auf komplett glatte Armaturen kleben soll. Und sowas 2020? Sehr schwach.
- Na gut, dann setzt man halt Pilotenfiguren rein... doch die sehen ähnlich modern aus.
- Bordkanone? Aus ebenfalls nur einem Teil.
- Nieten auf der Außenhaut? Nein, komplett glatt. Sieht man von weitem zwar eh nicht, aber da muss wohl man selbst bauen.
Aber kommen wir mal wieder zu was positivem:
- Die restliche Bewaffnung ist zahlreich
- alle Teile scheinen quasi frei von Trennähten und Versatz gegossen
- Keine Fischhäute oder auf den ersten Blick offensichtlich problematischen Auswerfermarken
- Die Decals machen einen guten Eindruck, und sind ebenfalls zahlreich
- Farbige doppelseitig bedruckte Lackiervorlagen liegen bei
- Die Anleitung ist sehr detailliert und führt in 42 Schritten (bei denen auch zwischen Version 1 und 2, offene oder geschlossene Luken und Klappen, unterschieden wird) zum lackierfertigen Modell
Fazit: Die ursprüngliche Vorfreude wurde beim Entdecken des wirklich sehr veralteten Cockpits doch stark gedämpft, trotzdem sollte sich daraus, mit etwas scratchbuilding oder Warten auf Zurüstteile sicherlich ein schönes Modell bauen lassen.
Mit 35€ - 40€ ist der Bausatz preislich recht erschwinglich, aber das rechtfertigt trotzdem keineswegs diesen Schnitzer den sich Zvezda mit dem Cockpit geleistet hat.
Baubericht wird folgen, aber vermutlich erst dann, wenn es eine gute Lösung für das Cockpit gibt. Ich baue sonst quasi alles direkt aus der Box, aber das ist selbst mir zu blöd.
MfG Johannes