Iss ja nich so, dass ich nicht noch ein paar andere Sachen in der pipeline hätte, aber dieses Schmuckstück lächelte mich so an, da musste ich einfach mal ein bisschen anfangen.
Nach dem ganzen Meng D9-Hype wollte ich natürlich auch einen haben und war letztes Jahr in Mol schon mit dem entsprechenden Transaktionswillen angereist. Dann hab ich gesehen, wie groß das Ding ist, wieviel Kleber ich dafür brauche, wieviel Farbe… und vor allem: wohin damit??????
Dann fiel mir diese kleine Alternative in die Hände und glücklicherweise kostete er auch fast genauso viel, wie der große, sodass ich mir auch keine Gedanken über zuviel Geld beim Grenzübertritt mehr machen musste.
Irgendwo hatte ich gelesen, dass die Qualität der Balaton Modelle tip top sei. Beim reinschnuppern in die Schachtel schien sich das zu bestätigen (und die Resin-Dämpfe setzten die Kaufhemmschwelle zusätzlich herab), also her damit.
So, hier isser also:
Knackige Details, nahezu blasenfreier Guss (guckt mal Elite Models, MR Modellbau, so geht das!!!!) und akzeptable Angüsse.
Ich hab ja nie verstanden, wie Leute 20 Jahre alte Kits originalverpackt verkaufen können. Wenn ich was kaufe, muss das sofort aufgerissen werden und mindestens ein Dutzend Teile müssen aus dem Spritzling raus.
So wie ihr seht, sieht das schon ganz ordentlich aus. Wer Spaß an modellbauerischen Grenzgebieten hat, sollte mal einen Blick auf die Balaton-homepage werden (nein, nein, nein, keine Tiger, keine Panther oder Konsorten)
Mittlerweile wurden fast alle Teile von den Angüssen befreit. Die Hubstangen der Hydraulikzylinder wurden durch die Metallseele von Venenzugängen konstruiert. Das sieht schön metallisch aus und muss nich lackiert werden. Praktisch. Außerdem isses grade, was man von den Resin-Stängelchen nicht immer sagen kann.
Wäre nur gescheiter gewesen, die Löcher für die Leitungsanschlüsse vor dem Zusammenbau zu bohren. Na ja, wird schon irgendwie gehen.
Das Gitter auf der Räumschaufel wurde mittels heißem Wasser, Zangen, Pinzetten und Einsatz reichlich roher Kraft verbogen (natürlich streng nach Vorbildfotos)
Die Rückseite der Schaufel erhielt noch ein paar Details. Keine Ahnung, was das Ding iss, ich bau´s aber trotzdem. Bissi Sheet, schnipp, schnapp, feilen, kleben. Feddisch. Die anner Seit kommt auch noch.
Die Inneneinrichtung der Fahrerkabine ist mehr oder weniger reine Fiktion. Da man später eh so gut wie nix davon sieht, war´s mir egal.
Bezeichnend für die Qualität des Bausatzes ist die Passgenauigkeit der Kette. Aufgebaut aus Segmenten und Einzelgliedern klicken die Teile einfach zusammen, so dass es nur eine Freude ist.
Im Hintergrund sieht man zum Beispiel Kettenabschnitte, die aus Einzelgliedern zusammengesteckt sind.
Ein bisschen Farbe für die Fahrerkabine. Wände und Boden weiß, Rest grün, Sitze und ein paar Details in schwarz, ein paar washings und ein paar Pigmente. Jetzt siehts so aus:
Fenster. Tja, das gefiel mir nicht. Es liegt Folie in klar und getönt bei. Die soll auf die Innenseite der Kabine geklebt werden. Hmmm. Beim richtigen D9 schließen die Fenster fast bündig mit der Vorderkante ab. Und jetzt?
Letzten Endes habe ich mich nach ein paar Versuchen dafür entschieden, die Fenster aus Panzerglas in Einzelanfertigung herzustellen. Das Panzerglas kam von einem CD-Hüllendeckel. Die Fenster wurden grob zugeschnitten und dann alle einzeln (15, in Worten fünfzehn!) auf Press-, bzw. Saugpassung gefeilt. Ein oder zwei muss ich noch nacharbeiten, dann wird die Innenseite transparent lackiert werden. So die Theorie…
Dort wo es die Bauanleitung vorsah und wo ich es nach Vorbildstudium für erforderlich hielt, wurde die Kiste noch ein bisschen aufgemotzt. Hier hilft natürlich eine Kleinätzteilrestekiste. Die Handgriffe wurden mit 0,15, 0,3 und 0,5 mm Kupfer-, Schweiß- und Messingdraht hergestellt. Den dem Bausatz beiliegenden 0,6 mm Draht fand ich zu dick, sodass der in die Restekiste wanderte.
Jetzt noch ein paar Führungen für die Hydraulikleitungen und die Abschleppseile; ebenfalls aus Ätzteilen.
Die Hydraulikanschlüsse habe ich aus 0,3 mm Messingdraht konstruiert. 0,4 wäre vielleicht besser gewesen, na ja.
Zwischen die Leitungen und die Anschlüsse stecke ich kurze Abschnitte des Plastikschlauches von Venenkanülen mit einem Innendurchmesser von ca. 0,4 mm. Die Leitungen selbst schneide ich aus Richs 0,4 mm soft pipes. Die sind ein bisschen anspruchsvoller in der Handhabung, da sie echte Schmutzfänger sind und auch nicht leicht zu reinigen. Ansonsten kommen sie echten Hydraulikleitungen schon sehr nahe.
Wenn jetzt noch die beiden Art Handpumpen, oder was auch immer das ist, die sich auf dem unteren Teil des Rippers befinden, gebaut sind, sollte der Reißzahn eigentlich fertig sein.
Werfen wir nochmal einen Blick nach vorne:
Die Hydraulikleitungen zur Räumschaufel und zur horizontalen Strebe sind mit Metallfedern ummantelt. Die habe ich aus den Führungsdrähten von Zentralen Venenkathetern gebaut. Kommt auf den Bildern nicht ganz so gut rüber, sieht aber schon nicht schlecht aus.
Die horizontale Strebe wurde noch ein bisschen nachdetailliert. Ein paar Ätzteile und ausgestanzte Plastikkreise brachte ich nach Formgebung dazu auf.
Hier nochmal die Schaufel. Jetzt mit dem angekündigten zweiten “Was-auch-immer-das-ist”-Teil.
Die Frontpartie der Rampensau erhielt auch noch ein bisschen Zuwendung in Form von ein paar aus hexagonalem Profil geschnittenen Schräubchen und einem Loch im Kühlergrill, wo auch eins hingehört, weil da die Hydraulikleitungen eingestöpselt sind.
So, jetzt sind die vertikalen Hydraulikzylinder dran. Als erstes benötigten die mal drei Hydraulikleitungen pro Zylinder. Einer auf der Rückseite der Zylinder, die anderen beiden laufen von der Oberkante der Zylinder zur Oberseite des Motorgehäuses. Gebogen wurde das ganze wieder aus 0,3 mm Messingdraht.
Die Anschlussstellen sind deutlich vereinfacht, da sie später ohnehin hinter den weiteren Ätzteilen verschwinden.
Hier mal ein Zylinder in der Trockenpassung.
Die Hydraulikleitungen, die zum Motorgehäuse ziehen (oder von diesem kommen) werden von kurzen Metallhülsen geschützt. diese habe ich wieder aus kurzen Abschnitten des Plastikschlauches von Venenkanülen geschnitten und über die Leitungen geschoben.
Die Verkabelung gestaltete ich mit EZ-lines, die sehr dünne, stark dehnbare und somit robuste Gummis sind, die z. B. Wingnut Wings für die Verspannung ihrer 1. Weltkriegs-Doppeldecker empfielt.
Zwischenzeitlich kam dieser Schutz auf auf die zweite Seite drauf und die erste Farbschicht folgte nachdem die Grundierung trocken war. Dazu mehr später.
Jetzt erstmal Tschö für jetzt. See you in dies Forum or Freitag by Peter.