Zeit für ein weiteres Projekt: Der Bausatz des KdF-Wagens im Maßstab 1:35 von 2019 stammt vom chinesischen Hersteller RyeFieldModel. Für den Preis von knapp 20€ erhält der Modellbauer ein Modell mit kompletter Inneneinrichtung. Die Bauteile bestechen durch ihre Passgenauigkeit und den hohen Detailierungsgrad. Im Bausatz enthalten sind Ballonreifen des DAK aus Plastik sowie herkömmliche Bereifung aus Vollgummi. Zudem liegen Ätzteile für die Nummernschilder und Masken für die Fensterscheiben bei.
Der Bau geht schnell von der Hand. Purer Bastelspaß! Nach 2 Stunden ist der Unterboden sowie der Motor des Fahrzeugs fertig:
Der Rohbau ist, bis auf ein paar Kleinigkeiten, abgeschlossen. Dies ist mein erstes Modell von RFM. Ich habe bereits einiges über die hohe Detaillierung und die Passgenauigkeit dieser Produkte gehört. Tatsächlich ist letztere hervorragend, fast schon zu passgenau bei der Montage. Es passt alles wie Ar*** auf Eimer; bedeutet teilweise aber auch ein bisschen Gewalt um die Teile miteinander zu verbinden. Negativ aufgefallen sind mir einige Gußnähte an den Bauteilen. Diese lassen sich aber mit Schleifpapier und Bastelmesser problemlos entfernen.
Weiter ging es mit der Lackierung. Der Innenraum wurde mit AK-Real Color RC060 lackiert. Ich habe mir diese Farben hergetan, da sie eine authentischere Wiedergabe der damaligen Anstriche versprechen. Theoretisch sind diese voll kompatibel zum XF-/X-Sortiment von Tamiya. Beide Farben sind, genauso wie die Mr.Hobby-Reihe Acryl-Harz-Farben auf Alkoholbasis. Verdünnt habe ich mit dem Leveling-Thinner von Gunze. Zunächst war das Lackieren auch kein Problem. Nach etwa 20 Minuten verklebte die Airbrush jedoch so stark, dass ich sie reinigen musste. Die Nadel war im Nadelfutter festgetrocknet. Dies bei einem Mischverhältnis von einem Anteil Farbe zu 3 Anteilen Verdünner! Bei Tamiya hatte ich diese Probleme bisher nicht, die Real-Colors kommen wohl aber vom selben Farbhersteller. Ich werde hier weiter experimentieren. Noch bin ich der Meinung, dass der Fehler beim Anwender liegt. Bei einer Präsentation der neuen Farben in Telford 2018 wurden diese auch direkt mit den Tamiya Farben vermischt und dann gespritzt. Hierher stammt auch die Aussage, dass beide Produkte vom gleichen Produzenten seien, so zumindest Stefan, der bei der damaligen Vorführung persönlich anwesend war.
Die Karosserie wurde dann mit Tamiya XF-88 (Dark Yellow 2) gebrusht. Aufgehellt wurde anschließend durch eine Zugabe von X-2 (Weiß glänzend) zum Grundton im Verhältnis 1:1. Beim Post-Shading arbeite ich sehr gerne mit einem seidenmatten Lack. Die Übergänge werden dadurch generell etwas fließender. So ist mein empfinden. Die Bilder betonen den Kontrast absichtlich extrem, um den Effekt deutlich darzustellen. Bei normalem Tageslicht fällt er etwas milder, das ganze Modell etwas heller aus.
Ein Foto, entstanden direkt am Arbeitsplatz, zeigt, wie unterschiedlich der Farbton bei verschiedener Beleuchtung wirkt:
Und dann kommen wir zur Gretchen-Frage: Die Aufbringung der Decals. Hier bin ich mir bezüglich der atü-Angabe unsicher. Es liegen zwei Varianten bei: 1.4 atü und 1.8. atü RFM macht keine Aussage dazu, was bei den Geländereifen, baugleich aufgezogen beim Kübelwagen (selbes Fahrgestell) zutrifft. Weiß hier jemand weiter?