Nach der Wahl ist vor der Wahl, um es mal salopp mit den abgewandelten Worten Sepp Herberges zu sagen.
Von daher stürze ich mich voller Elan in den Bau eines neuen Modelles und schiebe den letzten guten Vorsatz für das Jahr 2014 beiseite, nämlich erst das fertig zu stellen was als Leiche hier im Hobbyraum so sein elendes Dasein fristet. Sei´s drum.
Hierum soll es gehen, Trumpeters Vickes Wellington Mk. III im Maßstab 1:48
Die Wellington habe ich schon des längeren im Visier. Der Bausatz selbst ist darüber hinaus auch schon fast 10 Jahre im Bestand, denn unmittelbar nach seinem Erscheinen im Jahr 2005/ 2006 fand er den Weg in mein Lager.
Der Stülpkarton ist voll mit Gießästen und in so kompakter Größe gehalten das einem nach der ersten Sichtung leichte Schweißperlen auf der Stirn stehen da man Angst hat das nie wieder so in den Karton zu bekommen das der jemals wieder zu geht.
Aber kommen wir zum wesentlichen des Bauberichtes, dem Bau an sich.
Einen Sonntag Nachmittag mit miesem Wetter, einen funktionstüchtigen Siedewasserreaktor in unmittelbarer Nähe und einen ausgepowerten Hund vorausgesetzt kommt man recht schnell zu vorzeigbaren Ergebnissen in Form von im Rohbau fertig gestellten Rumpfteilen.
Dank des Nummernsystems für die Teile am Gießast, die bei Trumpeter dankenswerter Weise logisch von links oben nach rechts unten durchnummeriert sind, bereitet der Zusammenbau keinen großen Aufwand.
Die Teile sind soweit sauber ausgeformt, zeigen wenig Fischhaut und auch relativ wenige Auswerfer Marken und passen ohne wenn und aber.
Verbesserungspotential beeinhaltet aber auch dieser Bausatz und so habe ich an zwei Stellen zusätzlich Hand angelegt.
Zum einen im Bugbereich, denn hier ist ein wenig mehr Einsicht vorhanden als im restlichen Rumpf.
Mittels Sheetstreifen habe ich hier Stringer und eine Trittstufe ergänzt.
Im Heckbereich werde ich hingegen nur soweit tätig werden als das ich die Stufe am Ende des Bombenschachtes wegschleife.
Als dritte Baustelle hat sich der Bombenschacht heraus gestellt. Hier sind die Strukturen der Seitenwände sehr schön wiedergegeben, die Decke hingegen ist glatt wie ein Kinderpopo.
Klassischer Weise ist mir hier natürlich im Ansatz das Sheetmaterial ausgegangen.
Da es aber noch ausreichend verbleibende Teile gibt habe ich mich der nächsten Baustelle gewidmet und damit wohl den Hauptgrund dafür gefunden warum man so wenige fertig gebaute Wellingtons sieht!
DAS ist ein fertiges Hauptfahrwerk.
Und DAS sind die Teile die dafür benötigt werden.
Ein bunter Materialmix aus Kunststoff, Zinn und V2A Ätzteilen die zusammengebaut werden wollen.
Ist der Materialmix an sich schon ungewöhnlich so darf an der Konstruktionsfähigkeit derjenigen gezweifelt werden die diesen Bausatz entworfen haben.
Ich weiß nicht welche Darreichungsform von Oipiaten seinerzeit den Planern zur Verfügung stand als sie das entworfen haben, einzig die Vorgabe den dekadenten, kapitalistischen Modellbauer mit so etwas in den Wahnsinn zu treiben könnte ich mir noch als Vorgabe dabei vorstellen!
Darüber hinaus sind die wenigen filigranen Spritzgußteile verzogen, zeigen Grat an den unmöglichsten, unzugänglichsten Stellen und sie passen auch erst nachdem man sie überarbeitet hat.
Fertigstellen muß man diese Baugruppen aber vollständig, da sie so in die untere Tragflächen eingebaut werden muß.
MAN KOMMT SONST SPÄTER NICHT MEHR DRAN.
Was das für den weiteren Bau der Tragflächen und des gesamten Modell heißt dürfte jedem bekannt sein, ich bin gespannt ob das ohne Katastrophe abgeht.
Einstweilen gehe ich ich jetzt erst mal arbeiten und reagiere mich da ab, es wird ja Gott sei dank eine kurze Woche für mich.
In diesem Sinne
Horrido!