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Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" https://modellbaugilde.de/viewtopic.php?f=65&t=3604 |
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Autor: | DerKurfürst [ 14. Mär 2019, 00:02 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" |
Holla die Waldfee, da klotzt du aber mächtig ran. Und das sieht auch noch richtig gut aus! |
Autor: | ValleDeVinales [ 14. Mär 2019, 09:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" |
Ja tut es, darum habe ich lange überlegt, ob ich das hier schreibe und leider damit Salz in die Suppe streue ... Übrigens, ich habe diesen Fehler selbst schon 2 mal gemacht. Die HM (Heeresmitteilung) Nr.7/42 vom 18.05.1942 besagt mit Wirkung zu sofort, dass es Vereinfachungen ich Bereich des Oberflächenschutzes bei der Fw 190 gibt! "Nicht im freien Luftstrom liegende Teile .... bleiben ohne jeglichen Oberflächenschutz." Das wird in der HM, die mir vorliegt, weiter sehr ausführlich beschrieben und bedeutet in der Kurzfassung: Seit diesem Zeitpunkt wurden Innenanstriche in der Fw 190 nicht mehr ausgeführt. Also Innenräume, Fahrwerksschächte/-klappen, Zugangsklappen zum Rumpf usw. wurden bei der Fw 190 nicht mehr lackiert und blieben Naturmetall aluminiumfarbig. Wörtlich heißt es: "Es ist bekannt, dass durch längere Lagerung ungeschützter Bauteile aus den Fliegwerkstoffen 3000, 3116 (usw. spare ich mir hier) Korrosionen auftreten. Auch bei Flugzeugen, die länger im Flugbetrieb bleiben, ist mit Oberflächenangriffen an ungeschützten Bauteilen zu rechnen. .... Diese wird jedoch gleichfalls in Kauf genommen, da nachweislich durch die hervorgerufenen Oberflächenveränderungen kein nennenswerter Festigkeitsabfall innerhalb einiger Jahre sich ergibt. Bauteile mit geringfügigen Oberflächenveränderungen sind deshalb nicht zu beanstanden und auch nicht nachzuarbeiten, denn durch die Nacharbeit wird die erzielte Einsparung wieder aufgehoben." Soll heißen, die Maschinen werden eh nicht alt und da ist es wurscht, ob leichte Korrosion auftritt. Nur das Cockpit selbst wurde aus Blendschutzgründen in einlagig RLM 66 lackiert. Alle anderen Innenteile sind demnach aluminiumsilber und n i c h t RLM 02. Da die Mittteilung zum (s.o.) 18.05.1942 sofort umgesetzt wurde und strikt einzuhalten war, hat nur noch die Fw 190 bis zur A-3 alte Lackierungsstandards. Alle Fw 190 ab der A-4, die Frühjahr/Sommer 1942 eingeführt wurde, hatten folglich keine Innenanstriche und kein RLM 02 mehr an irgendeinem Innenteil, wie oben aufgezählt. Viele Bauanleitungen von Modellbauherstellern sind daher nachweislich falsch, mangels Unkenntnis oder warum auch immer. So, jetzt stellt sich wieder die Frage der anderenortes diskutierten Detailtreue, das mag dann aber jeder so entscheiden wie er mag. Dennoch, Jörg ... die Lackierung ist super ausgeführt und gefällt. |
Autor: | jathu1904 [ 14. Mär 2019, 10:26 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" |
Soll also heißen das meine A4 auch Farhrwerksschächte und Beine in Naturmetall hätte haben müssen Doof ist es tatsächlich dass das so in den Bauanleitungen nicht benannt wird Na ja jetzt weiß ich es und bei zukünftigen Maschinen werde ich hoffentlich daran denken. |
Autor: | dimonchik [ 14. Mär 2019, 12:01 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" |
Danke Stefan für den nützlichen Hinweis Die Lackierung und Details sehen fein und akkurat aus |
Autor: | Eimerchen [ 14. Mär 2019, 13:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" |
ValleDeVinales hat geschrieben: darum habe ich lange überlegt, ob ich das hier schreibe und leider damit Salz in die Suppe streue ... Wo ist das Problem Stefan?! Ich BITTE um Salz, die Würze des Lebens! Ich bin sicher weit entfernt von Perfekt und Allwissend und bin dankbar über jeden Hinweis und Ratschlag. Bei den nächsten Maschinen werde ich es anders machen. Wobei mich die Frage bzgl. der Fahrwerksbeine nun aber auch interessiert. Stahl wäre also richtig? |
Autor: | ValleDeVinales [ 14. Mär 2019, 13:50 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" |
Hi, zum Fahrwerk: Punkt 5. der o.g. HM-Mitteilung Nr. 7/42 besagt: "Stahlteile, die verzinkt worden sind, bleiben ohne Anstrich, während alle übrigen Stahlteile wie bisher behandelt werden." Grund ist, dass Aluminium der Hauptbaustoff der damaligen Flugzeuge war. Aluminium war deutlich resistenter gegen Korrosion. Eisen, Stahl und Magnesium Werkstoffe wurden, wegen der Korrosionsgefahr, weiterhin vorgeschrieben oberflächengeschützt. Damit RLM 02 für die Fahrwerksbeine. Die Innenseite der Fahrwerksverkleidung war dagegen ohne Anstrich. Was Museumsmaschinen betrifft, aber auch aktive Warbirds ... die sollen ja deutlich länger halten als die Orginale und nicht über die Jahrzehnte vor sich hingammeln, darum sind die Radschächte wohl auch lackiert. Ausserdem ist daran, je nach Typ, oft nur noch wenig orginal und sie sind damit meistens auch wenig aussagekräftig. afv-fan65 hat geschrieben: Oh je, nachdem Stefan hier als Whistleblower aktiv geworden ist ... Das ist ja nicht neu, sondern im Buch meines Vereinskollegen, Freundes und auch Users hier im Forum, Michael Ullmann, nachzulesen: Oberflächenschutzverfahren und Anstrichstoffe der deutschen Luftfahrtindustrie und Luftwaffe 1935 - 1945 https://www.amazon.de/Oberfl%C3%A4chens ... 3763762019 |
Autor: | Eimerchen [ 21. Mär 2019, 20:51 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" |
Ein bisschen Metallarbeit ging heute noch..... |
Autor: | jathu1904 [ 21. Mär 2019, 21:37 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" |
Ich mag was ich da sehe |
Autor: | WK I Chris [ 22. Mär 2019, 20:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Reichsverteidigung und die "Wilde Sau" |
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