Zum "Original":
Nach dem ersten Auftauchen des T-34 Panzers an der Ostfront, beschloss das Heereswaffenamt Ende 1941 einen neuen Panzertyp in Auftrag zu geben welcher den Fahrzeugen der Roten Armee überlegen sein sollte.
Sowohl Henschel als auch Porsche wurden 1942 mit der Ausarbeitung erster Entwürfe beauftragt.
Ausgewählt wurde schließlich der Entwurf der Firma Henschel (VK 4503 (H)).
Als Grund wurde vor allem der einfacher gestaltete Antrieb den Henschel vorgelegt hatte angeführt. Der VK 4503 (H) sollte schließlich als Königstiger oder auch Tiger II in die Geschichte eingehen, während der Porscheentwurf (VK 4502 (P)) weitgehend in Vergessenheit geriet.
Da der Turm des Henschelentwurfs jedoch zum Zeitpunkt der Serienproduktion (1943) noch nicht Produktionsreif war, wurden die ersten 50 Tiger II mit bereits fertig gestellten Porsche Türmen aus dem VK 4502 Projekt ausgestattet. Diese waren ebenso wie der Henschelturm von der Firma Krupp in Essen entwickelt worden, waren jedoch in der Fertigung teurer als die Henschel-Version.
Der Bausatz mit dem sich das Groupbuild befasst, stellt den, bis auf den Turm, nie über das Reißbrettstadium hinausgekommenen Vorschlag von Dr. Ferdinand Porsche dar.
Wäre dieser Panzer je gebaut worden hätte er folgende Eckdaten besessen:
Gewicht: 57 Tonnen
Länge: 10,71 Meter
Breite: 3.32 Meter
Höhe: 2,95 Meter
Seine Bewaffung wäre die 8,8 KwK geworden. Als Antrieb waren zwei Porsche-Motoren vom Typ 101/3 vorgesehen. Vermutlich hätte er damit eine Geschwindigkeit von circa 40 km/h erreicht.
Zum Bausatz:
Dar Bausatz im Maßstab 1:35 ist von der Firma Hobby Boss, er macht für seinen Preis von um die 25€ einen besonders guten Eindruck.
Öffnet man die Schachtel fallen sofort die riesige Wanne und der Riesige Turm ins Auge.
Es liegen Ätzteile für die Luftgitter sowie ein Drahtseil aus Kupfer bei.
Einziger Kritikpunkt sind die Lüfter an der Wanne, die nur "angegossen" sind also keinen Einblick in das innere der Wanne ermöglichen. Da diese jedoch sowieso mit den beiliegenden Ätzteilgittern verfeinert werden, dürfte dies jedoch kaum auffallen. Der Bausatz besitzt ein komplettes Innenleben für den Turm.
Auch ein Blatt mit Farbschema liegt dem Bausatz bei.
Da der VK 4502 aber wahrscheinlich ebenfalls erst im Jahr 1943 gebaut worden wäre, ist meiner Meinung nach eine Dunkelgelbe Lackierung korrekter als das angegebene Panzergrau. Da es sich hierbei ja aber nur um einen sogenannten "Rißbrettpanzer" handelt, sind hier der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Es ist einfach alles möglich, von fiktiven Tarnschemen der "Was-wäre-Wenn-Geschichte" über Beutefahrzeuge bis hin zu den wildesten Kombinationen verschiedener Tarnmuster ist hier Ausnahmsweise einfach mal alles drin. Genau diese Tatsache ist es die den Bau eines solchen Fahrzeuges so spannend und reizvoll machen können.
Modellbauerische Grüße
M Munster
Cpt.Yesterday