Kleiner Nachtrag........
Ich schätze ich hatte gestern wohl den geilsten Museumsbesuch seit langem!
Ein Besuch der Festung Eben Emael ist
absolut zu empfehlen.
Im Eintrittspreis enthalten (8,-€) war eine etwa 2 bis 2,5 Stündige Führung durch Teile der Anlage, inklusive einer ausführlichen
Erklärung der historischen Hintergünde und Begebenheiten in Form einer Diashow.
Allein diese Führung ist schon recht lauf- und kletterintensiv, zumal unser Führer sich fortbewegte wie ein Wiesel und Teile der "Rollatorklasse" arge Mühe hatten den Anschluss an dir Gruppe nicht zu verlieren!
Drei Ebenen Festungsbau, mit wortwörtlich kilometerweiten Gängen, immer wieder sind lange Treppen zu erklimmen oder man "wendelt" sich Treppen
zu den Kasematten hoch.
Festes Schuhwerk, ein Pulli zum Überziehen und etwas zu trinken (die Latscherei ist anstrengen und es ist recht frisch dort unten
) sollte jeder Besucher mitbringen.
Roy und ich hatten das Glück uns, schon kurz nach unserer Ankunft im Fort, spontan einer der drei angebotenen Sonderführungen anschließen zu dürfen.
Für 6,50€ extra, gab es eine ebenfalls etwa 2-2,5 Stündige Führung zu zwei der 75ger Panzerkuppeln der Festung, einer davon restauriert und sogar in "Action" zu bewundern.
Ausführlich wurde die Technik der versenkbaren Panzertürme erläutert und man hatte das "Vergnügen" sich zweimal eine enge, um den Munitionsaufzug der Türme wendelnde Metalltreppe rauf unt runter klimmen zu dürfen (geschätzte Höhe ca.15-20m, vorgekommen ist es mir wie Hundert! PUH!!
).
Oben angekommen, erblickte man die Munitionszuführung zum eigentlichen Gefechtsturm, der Kuppel, die noch einmal mehrere Meter höher und nur über eine steile Leiter zu erreichen ist, lag. Dort hinein durfte ich leider nicht, denn das Ding ist so eng, das es wohl unweigerlich zu Verstopfungen gekommen wäre.
Sehr interessant war auch der Rumpf einer DSF 230, erstaunlich wie eng das Ding war, richtig kuschellig für die Jäger!
Auch die Wirkung der dort erstmals eingesetzten Hohlladungen war beeindruckend, ertaunlich was eine 50Kg Ladung einer in Stahlbeton
eingelassener Panzertüre und dem dahinter liegendem Raum an Schaden zuzuführen vermag, obwohl sie noch nichtmal in der eigentlich vorgesehenen Wirkungsrichtung platziert werden konnte!
Ein etwa vier Meter
hinter der besagten Stahltüre gelegener Munitionsaufzug mit der ihn umgebenden Stahltreppe wurde zerknüllt wie Zeitungspapier und das Türband der nach der Detonation zurückschlagenden Tür drückte ich ca. 2cm tief in den Beton und hinterließ dort einen tiefen scharfkantigen Abdruck, als wäre die Wand aus Knetgummi.
Man kann sich bildhaft vorstellen wie es den bedauernswerten vier belgischen Kanonieren direkt hinter dieser Tür erging!
Vier der insgesammt 26 in der Festung gefallenen belgischen Soldaten.
Um ca.10.00 Uhr dort angekommen, erblickten wir dann gegen 17.00 Uhr, nach ca 12.000 Schritten und gefühlt ebensovielen Stufen unter Tage, müde aber glücklich einen tollen und äußerst informativen Tag gehabt zu haben, wieder Tageslicht und machten uns auf den Heimweg.