Hier entsteht in der nächsten Zeit ein Baubericht zum Mannschaftstransportwagen Kätzchen des Herstellers Thunder Model. Da ich im Netz bisher noch keinen Baubericht gesehen habe werde ich hier mal etwas detaillierter als sonst von mir gewohnt vorgehen! Angefangen habe ich das Modell heute Nachmittag im Rahmen einer spontanen Bausaison mit Johannes, den meisten hier im Forum als Cpt.Yesterday bekannt. Schön war's!
Es handelt sich hierbei um einen Panzer der nie aus dem Prototypenstatus herauskam. Zwar wurden zwei Holzmodelle zu ersten Erprobungszwecken gebaut, mehr hat man von diesem Fahrzeug allerdings nie in Angriff genommen. Der Transportwagen war ursprünglich dazu gedacht den Sd.Kfz 251 abzulösen. Nach der Schlacht von Kursk 1943 wurden diese Pläne aber zu Gunsten anderer Projekte wieder verworfen.
Im Netz finden sich auch relativ viele Bilder dieser Prototypen. Wen es interessiert einfach mal selbst "Mannschaftstransportwagen Kätzchen" googeln. Eine Seite, die relativ zuvorderst auftaucht ist hier relativ ergiebig, erschien mir aber als nicht seriös genug als das ich sie hier mit der Gilde verknüpfen möchte.
Zum Bausatz: Ja, was soll man hier sagen. Ein deutliches Nein, aber auch irgendwie ein Ja was die Qualität angeht. Das Modell basiert auf dem Bergepanzer 38(t) der selben Herstellermarke, ist also ein Rebox eines Modells der 2010er Jahre. Und genau hier liegt der Pferdefuß. Die Detaillierung der einzelnen Spritzgußteile ist zum Teil einfach nur unterirdisch. Bilder des MGs werden folgen. Hier und an den Blattfedern fällt das besonders ins Auge. Über angedeutete Gravuren kommt Thunder Model hier nicht heraus. Wesentliche Details werden weggelassen oder spätestens von der ersten, sehr dünnen Lackschicht verschluckt. Schade!
Aber: Es liegt eine mittelgroße Platine mit diversen Ätzteilen bei, die besonders das Getriebe doch um einiges aufwerten dürften. Immer wieder hat man den Eindruck eines Möchtegern-Bausatzes der von der Machart stark an die Friemelei von Bronco erinnert, ohne jedoch das erwünschte Detailergebnis nach der Montage zu liefern. Dennoch ist die Passgenauigkeit in Ordnung. Auswerfermarken die verspachtelt werden müssen habe ich bisher nur an der Oberseite der Unterwanne, sprich der Oberseite des Kettenkastens gefunden. Der Bau macht, wenn man sich auf die Abstriche die man bei einem OutofBox-Bau machen muss eingelassen hat, auch richtig Spaß. Vielleicht bin ich aber momentan auch einfach etwas übermotiviert und euphorisch. Modellbau ist halt doch ein Stückweit subjektiv.
Stichwort sinnlose Detailierung: Der Bau beginnt mit der Anbringung der innenliegenden Schraubenmuttern für das Seitenvorgelege.
Wahnsinn!!!! Am Vorgelege selbst sind diese dann wieder angegoßen!
Weiter geht es dann mit der Montage des Fahrwerkes. Wie immer montiere ich hier nur die Federungen und Aufhängungen. Das Fahrwerk selber folgt zu einem späteren Zeitpunkt. An dieser Stelle sei noch einmal die leider sehr dürftige Detaillierung der Blattfederungen erwähnt.
Zu beachten ist, dass alle Aufhängungen gleichhoch justiert werden müssen. Ich habe den Panzer nach dem verkleben auf eine gerade Tischplatte gestellt. Ich hoffe dies reicht aus um eine gerade Kette zu simulieren. Eigentlich eine tolle Sache, wird dem Dioramenbauer so die Möglichkeit einer Anpassung an den Untergrund gegeben! Wie dies allerdings mit den beigelegten Segmentketten funktionieren soll ist wieder eine andere Frage! Hier muss man dann wohl auf Friuls für den 38(t) zurückgreifen. Ich werde die Segmentketten verbauen. Wird wie immer bei mir ein reines Vitrinenmodell ohne Vignette werden.
Nach der Gestaltung des Fahrwerkes sieht die Bauanleitung den Zusammenbau des Getriebes vor. Dieses besteht aus ca. 25 Einzelteilen und beinhaltet auch die Montage einiger Ätzteile. Hier geht die Post ab! Die Ausdauer die man investiert belohnt aber mit einem doch relativ absehbaren Ergebnis wie ich finde. Da man die Wartungsluke der Oberwanne vorne geöffnet darstellen kann ein interessanter Punkt an dem nicht gespart wurde. Gut so!
Danach werden Pedale und Schaltung montiert. Diese bestehen ebenfalls aus Ätzteilen.
Soweit der heutige Baufortschritt.