Ahoi Männers.
Ich muss gestehen Stefan, gerade wegen der besonderen Bugform habe ich mir dieses Schiff geholt. Erinnert mich ein bisschen an ein U-Boot vom Typ VII. Und ich bin Uboot Fan.
Dieser Steven ist dem Umstand geschuldet, das Schiffe der Gangut-Klasse auch in der Arktis operieren sollten. Da haben sie den Eisbrecher gleich mit eingebaut.
Also Jungs, holt das Popcorn raus, es geht los!
Als erstes habe ich dem Rumpf sein Lackkleid angezogen.
Im Gegensatz zur DKM haben die Russen einen weißen Wasserpass.
Nun kommt ein sehr arbeitsintensiver Schritt. Das Betonen der Längs am Rumpf verlaufenden Streben.
Viel sieht man davon später nicht mehr, aber es unterstreicht die Rumpfstruktur.
Gerade bei Schiffen ist dies sehr wichtig, da viel von der Rumpfoberfläche dem Betrachter ins Auge fällt. Bei Fahrzeugen, speziell Panzern, sind große offene Flächen doch eher selten und werden meist durch Gerödel unterbrochen..
Das große Problem mit den Streben ist, das man sie nicht ordentlich Trockenmalen kann. Sie haben keine richtige Kannte an der die Farbe hängenbleibt, zumal sie auch sehr flach sind.
Und auf die Länge der zu bemalenden Streben hin gesehen, kann es so unmöglich sauber bewältigt werden.
Daher gibt zwei Arten diese kniffelige Prozedur zu bewerkstelligen.
Für beide brauchen wir zuallererst drei Ölfarben. Rot, Braun und Weiß. Diese mischen wir im ungefähren Verhältnis 20% Braun, 30% Weiß und 50% Rot. Herauskommen muss ein hellerer Rotton als der den unser Schiffsrumpf hat. Dann pinseln wir grob unsere Streben ein:
Nach einer 10 minütigen Trockenzeit nehmen wir mit einem vierer Flachpinsel den wir in White Spirit oder Terpentinersatz tauchen und an einem Zewa abgewischt haben die überflüssige Ölfarbe an den Seiten der Streben wieder auf. Eigentlich recht umständlich.
Geht besser.
Bei der zweiten Methode verkleiden wir die Streben mit Abdeckband. Dies ist definitiv die saubere Methode, kostet aber sehr viel mehr Zeit und eine Rolle Tape.
Da sich das Klebeband an den Enden der Streben überschneiden würde, muss man auch noch auf das Trocknen der Ölfarbe warten. Sonst verschmiert man wieder alles.
Auf dem nächsten Bild sieht man sehr schön die bereits fertigen Streben und jene auf denen noch keine Farbe ist. Am besten macht man den nächsten Tag erst weiter.
Und so wird Strebe für Strebe abgearbeitet.
Sinde alle Streben durchgetrocknet, werden sie mit Klarlack versiegelt.
Dann wird der graue Teil der Rumpfes wieder bis über den Wasserpass abgeklebt.
Nun erst mal vorfiltern. Die Farbe der Streben soll sich ja nicht zu extrem von der Grundfarbe des Unterrumpfes abheben.
Schon dezenter.
Jetzt können wir ein erstes Washing aufbringen. dazu benutze ich das Rot von Ak aus der Naval-Serie.
Ein scharfe Kante habe ich am Rumpf. Der Übergang am Gürtelpanzer. Da benutze ich die Washingmixtur verdünnt im Verhältnis 3 Tropfen zu 1/4 ml Terpentin.
Diese lasse ich dann den Rumpf kopfüber haltend an der Kante entlanglaufen.
Wird immer besser.
Nun noch ein paar vertikale Läufer aufbringen.
Und diese mit Terpentin und einem flachen Pinsel durch vertikale Streichbewegungen wieder abschwächen. Dadurch bekommen wir weitere Struktur auf den Rumpf.
Als letzten Arbeitsschritt vorm Klarlacken wird wieder gefiltert. Dieses mal benutzen wir den Filter vom original Lack, einmal mit weiß aufgehellt und dann mit schwarz abgedunkelt.
Wir suchen uns den Kontaktpunkt des Rumpfes, soll heißen dort wo er am dicksten ist ziehen wir eine imaginäre Linie. Oberhalb dieser wird er heller gefiltert und unterhalb der gedachten Linie dunkler. Dadurch werden dann alle Übergänge des Washings abgemildert und wir bekommen mehr Tiefe.
Die Grundfläche für das wéitere Vorgehen ist somit vorbereitet
Das wichtigste an diesem Arbeitgang ist, das wir den Unterrumpf fertigstellen. Und dieses hat zwei Gründe.
Ich baue immer Sektionsweise. Das Problem mit Schiffchen ist ihr extremes filigranes Erscheinungsbild. In diesem Maßstab sind sie zerbrechlich wie Reisig. Und hat man erst das ganze feine Interieur wie Masten und Relings auf Deck, ist es sehr schwer das Schiffchen einfach umzudrehen und am Rumpfboden noch Arbeitsgänge durch zu führen. Daher schlisse ich den Rumpf immer als erstes ab.
Auf den nächsten Bildern sieht man den fertigen Unterrumpf. Die Streben heben sich nur noch ganz schwach vom Rest ab. So soll es sein.
Denn der zweite Grund ist der, er kann
endlich aufs Holzdock. Um nun Schutz vor ungeschickten Händen zu erlangen. Das Hauptruder habe ich mir in der "Strebenphase" hier
nur einmal abgebrochen.
Das man das Schiff für die weitern Arbeitsschritte auch noch viel besser in der Hand halten kann, ist da fast schon zweitrangig!
Ich hoffe dieser etwas ausführlichere Bauabschnitt hat gefallen und würde mich freuen euch hier bald wieder zu sehen.
Grüße, der Jörg.